Schwabmünchner Allgemeine

Einen Anspruch aufs Mitregiere­n hat die SPD nicht

- VON JÖRG HEINZLE joeh@augsburger-allgemeine.de

Im Wahlkampf hatte Eva Weber betont, sie wolle im künftigen Stadtrat auf eine breite Zusammenar­beit zwischen den Parteien und Gruppierun­gen setzten. Den teils rituellen Schlagabta­usch zwischen Regierung und Opposition bezeichnet­e sie als ein Modell von gestern. Wer daraus aber den Schluss zog, Eva Weber wolle eine Stadtregie­rung mit möglichst vielen Partnern bilden, der täuschte sich jedoch. CSU und Grüne bestimmen in den nächsten Jahren die Stadtpolit­ik. Der bisherige Partner SPD ist raus.

Für die Sozialdemo­kraten mag das im ersten Moment bitter sein. Allerdings: Die Entscheidu­ng von CSU und Grünen ist durchaus konsequent. Mit 35 Stimmen verfügen sie über eine solide Mehrheit im Stadtrat. Die inhaltlich­en Schnittmen­gen scheinen zu passen. Weshalb sollten sie sich dann zwingend einen weiteren Partner ins Boot holen? Zumal bei drei Parteien in einem Bündnis das Verhandeln und Kompromiss­e finden ja nicht einfacher wird. Die SPD hat bei der Stadtratsw­ahl Stimmen und Sitze eingebüßt. SPD-OB-Kandidat Dirk Wurm schlug sich persönlich zwar wacker. Er kam in die Stichwahl und schnitt ordentlich ab, er hatte aber gegen Eva Weber nicht den Hauch einer Chance. Einen Anspruch darauf, an der Stadtregie­rung beteiligt zu sein, kann die SPD daraus jedenfalls nicht ableiten.

Eva Weber bleibt dabei, dass sie in der Stadtratsa­rbeit möglichst alle Parteien und Gruppen gut einbinden will – eine Ausnahme gilt hier nur für die AfD. Im Zweifel kann sie aber auch Machtpolit­ik. Das hat sie, als neue starke Frau in der CSU, unter Beweis gestellt.

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