Meghan gegen die „Mail“
Royals verklagen Verlagshaus
London Prinz Harry und seiner Frau Meghan wird nicht selten vorgeworfen, ein schlechtes Gespür für Timing, also für den richtigen Zeitpunkt, zu besitzen. Erst Anfang der Woche gaben sie dem Vorwurf neue Nahrung, als sie per Anwaltsbrief verbreiten ließen, sie würden von nun an „null Dialog“mehr mit den vier größten Boulevardmedien Großbritanniens – The Sun, Daily Mirror, Daily Express und Daily Mail – pflegen. Ausgerechnet jetzt, da tausende Menschen wegen Covid-19 ihr Leben verlören und die Welt gegen die Pandemie kämpfe, würden der Herzog und die Herzogin von Sussex „einen Krieg mit den Medien“starten, wetterte der so berühmte wie umstrittene Moderator Piers Morgan. Dabei dürfte in diesem Fall das royale Timing keineswegs zufällig gewählt worden sein.
Denn an diesem Freitag beginnt vor dem High Court in London ein Gerichtsverfahren, das das Paar gegen das Verlagshaus Associated Newspapers angestrengt hat, zu dem die Daily Mail gehört. Piers Morgan schreibt Kolumnen für sie. Harry und Meghan, die Ende März den Dienst für die Krone quittierten, verklagen die Sonntagsausgabe Mail on Sunday, weil diese Auszüge eines Briefs von Meghan an ihren Vater Thomas Markle abdruckte. Der hatte ihn der Zeitung zur Verfügung gestellt, weil er sich gegen seiner Ansicht nach falsche Berichte verteidigen wollte. Meghan besteht darauf, dass es sich bei der Veröffentlichung um eine Verletzung des Urheberrechts sowie Nutzung privater Daten handelt. Es seien absichtlich Stellen herausgenommen worden, um sie „negativ“darzustellen. In dieser Woche wurden Akten öffentlich, die zeigen, dass das Paar im Vorfeld seiner Hochzeit im Mai 2018 vergeblich versuchte, den von Paparazzi belagerten Thomas Markle von Interviews abzuhalten.