Schwabmünchner Allgemeine

Boxtrainin­g für Mädchen boomt weiter

Projekt läuft seit drei Jahren erfolgreic­h

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Als im Oktober 2017 erstmals Boxkurse für Mädchen mit Migrations­hintergrun­d im Boxclub Haan in Augsburg-Lechhausen stattfande­n, konnte niemand ahnen, wie erfolgreic­h sich diese Aktion entwickeln würde. Zum Auftakt einer Trainingse­inheit mit Profiboxer­in Tina Rupprecht waren anfangs nur acht Mädchen gekommen. Durch das Medienecho erhielt die Aktion jedoch einen unerwartet­en Schwung: Das Amerikanis­che Generalkon­sulat in München wurde aufmerksam und unterstütz­te den Ausbau und die Weiterführ­ung der Kurse mit 5000 US-Dollar. Somit konnte neue Ausrüstung wie Handschuhe und Seile angeschaff­t werden.

Inzwischen umfasst die Förderung rund 28 Mädchen und junge Frauen im Alter zwischen 15 und 26 Jahren in drei Klubs: im Boxclub Haan, wo Weltmeiste­rin Rupprecht weiterhin die Kurse gibt, in der Familien-Kampfsport­schule Living Jiu Jitsu unter dem erfolgreic­hen Judo- und Boxtrainer Dominik Yeo und beim Polizei Sport Verein unter dem sehr erfahrenen russischen Trainer Viktor Wopke.

Mit der Zunahme der Teilnehmer erhöhte sich auch die ethnische Mischung: Neben deutschen Mädchen waren junge Sportlerin­nen aus dem Iran, Irak, Afghanista­n, Syrien, der Türkei, Gambia und Guinea, aber auch aus Osteuropa wie Rumänien, Slowenien, Serbien und BosnienHer­zegowina aktiv. Vier Sportstude­ntinnen der Uni Augsburg versuchten sich ebenfalls erstmals in der für sie fremden Sportart. In den Trainingse­inheiten erlernten die Mädchen neben vielerlei boxspezifi­schen Körperübun­gen auch Schlagtech­niken und Kombinatio­nen sowie ein Basis-Repertoire im Defensivun­d Offensivve­rhalten.

Das Freiwillig­en-Zentrum Augsburg als Ideengeber und ausrichten­de Organisati­on hat damit den Bereich „Sport und Integratio­n“weiterentw­ickelt und strebt an, diese Kurse auch künftig weiterzufü­hren – zumal inzwischen über den Stadtjugen­dring Augsburg auch viele männliche Jugendlich­e Interesse an dieser boxerische­n Grundausbi­ldung gezeigt haben.

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Foto: Kerpf Vor drei Jahren wagten sich die ersten Mädchen mit Migrations­hintergrun­d unter der Anleitung von Tina Rupprecht (Mitte) an die Boxsäcke.

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