„Corona ist nicht das Ende der Welt“
Mimi und Josy veröffentlichen ihre neue Single „What Are We Afraid Of“. Wegen des Virus konnten die Schwestern nicht ins Studio. Wie sie den Song dennoch aufgenommen haben – und welche Botschaft er hat
Momentan leben wir in einer außergewöhnlichen Zeit. Wirbelt das Coronavirus Euer Leben auch durcheinander?
Mimi: Ja. Normalerweise besuche ich die Fachoberschule, aber momentan lerne ich im Online-Unterricht. Wir haben da einen ganz guten Kontakt mit unseren Lehrern. Das ist machbar.
Josy: Ich gehe in die neunte Klasse der Realschule und sehe jetzt, wie viel Sinn es macht, in die Schule zu gehen. In der Klasse checkt man vieles doch schneller. Es ist einfacher, wenn der Lehrer im selben Raum ist. Ich finde das Homeschooling-System gut. Ich persönlich bin da aber nicht so gut organisiert. Mimi: Für mich ist das kein Problem. Jeder von uns hat seine Stärken und Schwächen.
Was vermisst Ihr denn momentan am meisten?
Josy: Normalerweise würden wir jeden Tag rausgehen und in der Stadt unsere Freunde treffen und mit ihnen chillen. Das ist schon eine krasse Umstellung. Das vermisse ich am meisten. Dafür Facetimen wir jetzt sehr viel und schreiben uns Nachrichten.
Mimi: Ich facetime auch viel und telefoniere mit meinen Freunden. Ich habe auch eine Mädelsgruppe mit denen ich gemeinsam Work-out im Internet mache. Das ist irgendwie cool. Das wollen wir weitermachen.
Habt Ihr denn vor dem Coronavirus Angst?
Josy: Nein, davor habe ich keine Angst. Dennoch ist es natürlich eine große Challenge für die Welt, wenn man sieht, wie viele Menschen allein in Italien daran sterben.
Mimi: Corona darf man nicht herunterspielen, aber es wird auch nicht das Ende der Welt sein. Wenn wir die Regeln befolgen, dann stehen wir das auch gemeinsam durch.
Heute kommt Euer neuer Song heraus. Er heißt „What Are We Afraid Of“. Über was für eine Angst singt Ihr darin?
Mimi: Darin geht es nicht um eine bestimmte Sache.
Josy: Wir singen da jetzt nicht über Corona, die Klimaerwärmung oder die Flüchtlingskrise.
Mimi: Der Song ist eher eine Message an die Gesellschaft: Was man alles schaffen kann, wenn man zusammenhält.
Wie habt Ihr den Song in Zeiten der Corona-Pandemie aufgenommen?
Mimi: Das war eine besondere Challenge, denn normalerweise wären wir mit unseren Produzenten zusammen im Studio gewesen.
Josy: Aufgrund von Corona haben wir es aber zu Hause aufgenommen. Wir hatten dasselbe Computerprogramm wie unsere Produzenten und haben uns ein gutes Mikrofon gekauft. Wir haben eine WhatsAppGruppe und haben uns ständig Aufnahmen hin- und hergeschickt.
Seid Ihr jetzt aufgeregt?
Josy: Wir sind nicht so aufgeregt. Wir freuen uns und sind gespannt, wie der Song ankommt. Die Single ist ein ganz anderer Stil als das Lied „Little Help“, das wir mit The Boss Hoss aufgenommen haben. Unsere Fans haben unseren neuen Song auf Konzerten schon in der akustischen Version gehört.
Wer hat den Song geschrieben?
Josy: Den haben Mimi und ich zusammen geschrieben. Meistens schreiben wir aber getrennt. Wir haben sehr unterschiedliche Stile. Mimi: Bei dem Songtext hat uns unsere Cousine aus Los Angeles unterstützt, die selber Gedichte schreibt.
In diesem Jahr wollt Ihr noch ein Album veröffentlichen.
Mimi: Ja, aber dafür gibt es noch keinen zeitlichen Plan. Wir haben einige Songs und schreiben immer wieder neue.
Josy: Am Ende wollen wir die Besten für das Album raussuchen.
Nach und nach werden die Ausgehbeschränkungen gelockert. Auf was freut Ihr Euch am meisten?
Mimi: Dass wir wieder unsere Freunde sehen und mit ihnen lachen können.
OMimi und Josy haben 2019 als Duo die 9. Staffel der TV-Talentshow „The Voice Kids“gewonnen. Die Schwestern, 14 und 16 Jahre alt, leben mit ihren Eltern in Augsburg.