Schwabmünchner Allgemeine

Kommunalpo­litik

CSU und Grüne bleiben bei der Kombinatio­n von Kultur und Sport in einem Referat,

- VON STEFAN KROG

Es gibt eine neue linke Opposition im Stadtrat: SPD und Linke wollen künftig eine gemeinsame Fraktion bilden. Nachdem bei der SPD die Partei und die Fraktion bereits zugestimmt hatten, haben die Linken am Mittwochab­end in einer Telefonkon­ferenz ebenfalls einen Zusammensc­hluss befürworte­t. Die neue Fraktion würde dann mit elf Sitzen (neun SPD, zwei Linke) zur drittgrößt­en Kraft nach CSU und Grünen werden.

Der SPD-Fraktionsv­orsitzende Florian Freund sagte am Donnerstag, dass SPD und Linke der Politik gemeinsam eine soziale Handschrif­t geben wollten. „Diejenigen, die für eine progressiv­e Politik in Augsburg stehen, sollten sich nicht in der Opposition gegenseiti­g erklären, wer jetzt im letzten Jota recht hat“, so Freund. Von den Linken heißt es, man wolle mit den Sozialdemo­kraten eine „soziale Opposition“bilden. Bei den Themen Wohnraum, Nahverkehr oder Bildung gebe es große Gemeinsamk­eiten, heißt es. Allerdings wird es durchaus Kompromiss­e geben müssen: Während die Linken im Wahlkampf beispielsw­eise einen kostenlose­n Nahverkehr in Augsburg forderten, hat die SPD „nur“die stufenweis­e Einführung

365-Euro-Jahrestick­ets gefordert.

In der Stadtratss­itzung am Donnerstag deutete sich der neue Kurs bereits an. Der Stadtrat beschloss dort abschließe­nd die neue Sozialquot­e in Neubaugebi­eten mit 30 Prozent. Einem Antrag von Stadtrat Alexander Süßmair (Polit-WG), die Quote für sozialen Wohnungsba­u sogar auf 50 Prozent zu erhörat hen, stimmte die SPD zu. Diese Forderung hatten auch die Linken in ihrem Wahlprogra­mm aufgeführt. CSU und Grüne, die neuen Koalitionä­re, stimmten dagegen.

Inzwischen ist einigermaß­en klar, wie sich der neue Stadtrat zusammense­tzen wird. CSU und Grüne werden eine Koalition eingehen. Die Grünen wiederum wollen mit dem neuen Generation-Aux-Stadteines Raphael Brandmille­r eine Fraktionsg­emeinschaf­t bilden. Die SPD, die bei der Wahl mehrere Sitze verloren hat, und die Linke werden gemeinsame Sache machen. Auch Freie Wähler, Pro Augsburg und FDP wollen sich zu einem bürgerlich-liberalen Bündnis zusammensc­hließen. Der Spitzenkan­didat der Freien Wähler, Peter Hummel, verzichtet vorerst auf eine herausgeho­bene Position in diesem Bündnis. Die Staatsanwa­ltschaft ermittelt aktuell, weil ihm vorgeworfe­n wird, unter Aliasnamen vor allem im Internet Gegner verleumdet zu haben.

Neben der politische­n Schlagkraf­t – es geht um mehr Ausschusss­itze – dürfte bei den Zusammensc­hlüssen auch eine Rolle spielen, dass mit zunehmende­r Größe eine bessere Sachaussta­ttung für die politische Arbeit durch die Stadt gestellt wird. Am 4. Mai wird der neue Stadtrat erstmals zusammentr­eten. Bis dahin wird klar sein, ob die geplanten Zusammensc­hlüsse auch alle rechtlich so in Ordnung gehen. Das städtische Hauptamt muss jeweils prüfen, ob es genug inhaltlich­e Schnittmen­gen für einen Zusammensc­hluss gibt. Ein weiteres Thema in der Politik ist aktuell auch, ab wie vielen Stadträten eine Partei oder Gruppierun­g künftig einen Fraktionss­tatus haben soll.

 ?? Foto: Bernd Hohlen ?? Plakat der Augsburger SPD im zurücklieg­enden Wahlkampf: Nach ihrem Rauswurf aus der Stadtregie­rung schließen sich die Sozialdemo­kraten im Stadtrat nun mit der Linksparte­i zusammen.
Foto: Bernd Hohlen Plakat der Augsburger SPD im zurücklieg­enden Wahlkampf: Nach ihrem Rauswurf aus der Stadtregie­rung schließen sich die Sozialdemo­kraten im Stadtrat nun mit der Linksparte­i zusammen.

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