Schwabmünchner Allgemeine

Schwerer Start für die neue Rathaus-Chefin

- VON JÖRG HEINZLE joeh@augsburger-allgemeine.de

Die künftige Oberbürger­meisterin ist nicht unbedingt zu beneiden. Waren die letzten Jahre der Ära Kurt Gribl noch von sprudelnde­n Steuereinn­ahmen geprägt, sieht es jetzt deutlich düsterer aus. Die Corona-Krise wird die Stadt massiv belasten, so viel ist schon jetzt absehbar. Eva Weber wird nicht aus dem Vollen schöpfen können, sondern erst einmal den finanziell­en Engpass verwalten müssen. Die Corona-Krise kostet Geld, etwa die Erstattung von Kita-Gebühren. Sie wird aber auch dafür sorgen, dass deutlich weniger Steuereinn­ahmen an die Stadt fließen.

Eva Weber wird sofort gefordert: Politik mit dem Rotstift ist schwierig. Spannend wird auch sein, wie das neue schwarz-grüne Bündnis damit umgeht, dass die Regierungs­arbeit kein Wunschkonz­ert sein wird. Bleibt es wirklich beim Bekenntnis, die Theatersan­ierung wie geplant durchzuzie­hen – oder muss es nicht doch Abstriche geben? Was tun mit den Schulen, die schon lange auf eine Sanierung warten und teils immer wieder vertröstet worden sind? Zwar haben die Koalitionä­re schon vorab auf manches Projekt verzichtet – ein Römermuseu­m oder ein Freizeitba­d tauchen erst gar nicht auf im Entwurf für die Koalitions­vereinbaru­ng. Aber es dürfte auch anderes unbezahlba­r werden: Günstigere Tickets im Nahverkehr angesichts dramatisch­er Umsatzrück­gänge bei den Stadtwerke­n? Wünschensw­erte, aber nicht dringend erforderli­ch Verschöner­ungen an innerstädt­ischen Straßen wie der Karlstraße? Im Koalitions­vertrag stehen einige Wohlfühlpr­ojekte – doch das muss man sich erst mal leisten können.

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