Schwabmünchner Allgemeine

Datenschut­z: Bedenken gegen Corona-App wachsen

- Interview: Simon Kaminski

Der Widerstand gegen das Vorgehen der Bundesregi­erung bei der Entwicklun­g einer Corona-WarnApp wächst: Ein breites Bündnis aus renommiert­en Netzexpert­en hat am Freitag in einem offenen Brief an Gesundheit­sminister Jens Spahn und Kanzleramt­schef Helge Braun davor gewarnt, die App mit einer zentralen Datenspeic­herung auszustatt­en. Diese Variante scheint die Bundesregi­erung aktuell zu favorisier­en. Das Bündnis aus Chaos Computer Club, LOAD Verein für liberale Netzpoliti­k und weiteren fürchtet dabei um den Schutz sensibler Gesundheit­sdaten. Durch das intranspar­ente Vorgehen der Regierung werde die Akzeptanz der Bürger zerstört.

(ydi)

Tatsächlic­h gibt es erste Fälle. Sie können sich vorstellen, dass es unter den Bedingunge­n in dem Camp völlig unmöglich ist, den medizinisc­h gebotenen Abstand einzuhalte­n. Unter diesen Umständen wäre es kaum möglich, die Ansteckung unter Kontrolle zu bringen. Es droht eine humanitäre Katastroph­e. Jetzt rächt sich, dass die Europäisch­e Union, also auch Deutschlan­d, Griechenla­nd seinem Schicksal überlassen hat. Immerhin ist es ein kleines Hoffnungsz­eichen, dass Deutschlan­d und Luxemburg damit begonnen haben, unbegleite­te Kinder auszuflieg­en.

Wie kamen Sie darauf, sich für die Menschen auf Lesbos zu engagieren?

Maier: Unsere zweitältes­te Tochter Barbara hat mich zuerst darauf gebracht. Ich selber war zwar noch nie

Summe – auch dahin gelangt, wo es effektiv eingesetzt werden kann?

Maier: Wir arbeiten eng mit Efi Latsoudi zusammen, einer gebürtigen Griechin, die auf Lesbos arbeitet und sich mit einer Reihe von Mitarbeite­rn schon lange um die dortigen Flüchtling­e kümmert. Sie hat Erfahrung und ist seriös. Dort ist das Geld in guten Händen.

Wenn ich jetzt mal politisch frage – Sie waren ja über viele Jahre Politiker: Ist es nicht etwas kleinlich, dass Deutschlan­d nur 50 unbegleite­te Kinder aus Griechenla­nd nach Deutschlan­d gebracht hat?

Maier: Das ist immerhin ein guter erster Schritt. Aber es muss einfach

Man hört jetzt immer wieder, dass diese Krise nur noch mit dem Zweiten Weltkrieg zu vergleiche­n ist. Sie sind 1931 in Freiburg geboren, haben also diesen schrecklic­hen Krieg noch erlebt. Ist das nicht ein schräger Vergleich? Maier: In einem Punkt stimmt der Vergleich schon: 1944/45 war unser Leben in Freiburg durch Bombenangr­iffe bedroht. Heute ist es bedroht durch das ungreifbar­e Coronaviru­s. Aber während wir heute den Ausgang noch nicht kennen, haben wir ihn damals nach der Kapitulati­on geradezu körperlich erlebt: Im Mai 1945 verstummte­n die Sirenen, es fielen keine Bomben mehr. Wir lebten plötzlich in Freiheit – auch wenn sie anfangs noch eingeschrä­nkt war. Und in der Ferne erschien Licht: Europa wurde sichtbar als Modell der Zukunft. Frankreich, die ungeliebte Besatzungs­macht, der alte „Erbfeind“, wandelte sich in den Nachkriegs­jahren zum Verbündete­n, zum Freund. Man kann dies in diesem Jahr nicht ging, war eine schmerzhaf­te Erfahrung.

Wie ist der Zusammenha­lt in Ihrer Familie? Fällt es Ihnen schwer, dass es keinen direkten Kontakt geben kann?

Maier: Das fällt mir natürlich nicht leicht. Aber die Töchter, die in München leben, kaufen für uns ein und kümmern sich. Das funktionie­rt sehr gut. Ich sage mal: Das werden wir überleben.

Hans Maier, geboren 1931 in Freiburg im Breisgau war von 1970 bis 1986 Kultusmini­ster in Bayern, 1978 bis 1987 Abgeordnet­er des Bayerische­n Landtages für den Stimmkreis Günzburg sowie von 1976 bis 1988 Präsident des Zentralkom­itees der deutschen Katholiken.

 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany