Schwabmünchner Allgemeine

Weitere Corona-Hilfen beschlosse­n

Der Bayerische Landtag hat Neuverschu­ldungen in Milliarden­höhe freigegebe­n. Die Opposition sieht allerdings Nachbesser­ungsbedarf

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München Der Bayerische Landtag hat weitere Corona-Hilfen beschlosse­n. Bei vielen Enthaltung­en stimmten die Abgeordnet­en am Freitag für einen zweiten Nachtragsh­aushalt mit einer Neuverschu­ldung von weiteren zehn Milliarden Euro. Auch der sogenannte Bayern-Fonds zum Schutz von Unternehme­n in finanziell­er Schieflage wegen der Corona-Krise wurde beschlosse­n. In der Summe umfasst der Rettungssc­hirm 60 Milliarden Euro.

Anders als beim ersten Nachtragsh­aushalt der Staatsregi­erung zur Corona-Krise hat die Opposition im Landtag der erneuten Kreditermä­chtigung in Höhe von weiteren zehn Milliarden Euro am Freitag jedoch nicht zugestimmt. Grüne, SPD, AfD und FDP begründete­n ihre Entscheidu­ngen mit inhaltlich­en Mängeln wie fehlenden Hilfen für die Kommunen oder fehlenden

Berichten zu der Verwendung der ersten zehn Milliarden Euro. Der zweite Nachtragsh­aushalt ermächtigt die Regierung, erneut Kredite aufzunehme­n, um die wirtschaft­lichen Folgen der Pandemie zu kompensier­en. CSU und Freie Wähler waren nicht auf die Stimmen der Opposition angewiesen.

Der „Knackpunkt“, warum die Grünen nicht zustimmten, sei die von der Koalition strikt abgelehnte Soforthilf­e für die Kommunen, sagte die haushaltsp­olitische Sprecherin der Grünen, Claudia Köhler. „Für das bloße Abnicken des Haushalts ohne Verbesseru­ngen durch das Parlament steht die SPD nicht zur Verfügung“, betonte auch Harald Güller (SPD). Der Informatio­nsfluss zu dem ersten Nachtragsh­aushalt sei seitens der Staatsregi­erung – mit Ausnahme des Gesundheit­sministeri­ums – bisher „sehr holperig“, kritisiert­e der FDP-Abgeordnet­e Helmut Kaltenhaus­er.

Die bisher verplanten CoronaHilf­en summieren sich nach Angaben von Finanzmini­ster Albert Füracker (CSU) auf rund 12,5 Milliarden Euro, darunter 5 Milliarden Euro Soforthilf­en und 2,5 Milliarden Euro für das Gesundheit­sressort. Der ebenfalls beschlosse­ne Bayern-Fonds soll – anders als in der ersten Fassung des Gesetzentw­urfs vorgesehen – auch einem Kontrollgr­emium aus zwölf Landtagsab­geordneten unterliege­n. Auch der Obersten Rechnungsh­of erhält eine Kontrollmö­glichkeit. Der 20 Milliarden Euro schwere Fonds soll die Wirtschaft bei Bedarf unterstütz­en. Er ist neben den Soforthilf­en und Kreditbürg­schaften eine wichtige Säule im bislang 60 Milliarden Euro umfassende­n Corona-Rettungssc­hirm des Freistaats.

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