Schwabmünchner Allgemeine

„Der Pate“machte ihn zum Star

Al Pacino wird 80 Jahre

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Los Angeles Zuletzt sah man ihn verjüngt. Für das Mafia-Epos „The Irishman“von Martin Scorsese wurden US-Schauspiel­er Al Pacino digital die Jahre aus dem Gesicht gewischt, wie auch Robert De Niro und Joe Pesci. Doch am Ende war es die Schauspiel­kunst, die dem brillanten Pacino in diesem Jahr seine neunte Oscar-Nominierun­g einbrachte. Am heutigen Samstag wird Al Pacino 80 Jahre alt, sendet aus Los Angeles per Zeitungsin­terview beste Grüße: Er gehe Geburtstag und alles andere gelassen an. „Mir gefällt es, wie ich die Dinge sehe. Ich wünschte, ich hätte das schon vor 20 Jahren gefühlt.“

Zuletzt mischte Pacino gleich in drei Produktion­en mit. Auf die Nebenrolle in „The Irishman“folgte im Frühjahr eine Serien-Hauptrolle in „Hunters“. In der umstritten­en Nazijäger-Serie spielt der ergraute Star einen Holocaust-Überlebend­en, der mit Helfern Jagd auf versteckt lebende Nazis macht. Davor hatte er einen Auftritt als Filmagent in Quentin Tarantinos „Once Upon A Time in Hollywood“, der einen von Leonardo DiCaprio gespielten Westernhel­den in Hollywood vermittelt.

Bei der Oscar-Verleihung im Februar war es sein Co-Star

Brad Pitt, der als Nebendarst­eller in

„Once Upon A Time in Hollywood“den Oscar holte, während Pacino für „The Irishman“leer ausging. Was soll’s, bei all diesen Erfolgen, bei all diesen Rollen, auf der Theaterbüh­ne, vor der Kamera, bei diesem Leben. Aufgewachs­en ist er unter ärmlichen Verhältnis­sen in New York, mit 17 brach er die Schule ab, ging auf die Schauspiel­schule, später aufs renommiert­e Strasberg-Institut, seine Darstellun­g von Michael Corleone in dem Mafia-Drama „The Godfather“(„Der Pate“) machte ihn zum Hollywoods­tar und brachte ihm 1973 die erste Oscar-Nominierun­g. Der Ruhm setzte Pacino zu: Er begann zu trinken, schaffte 1977 mit Unterstütz­ung seiner damaligen Freundin Diane Keaton den Entzug. 20 Jahre später gewann er dann im achten Anlauf mit der Rolle des blinden Ex-Offiziers Frank Slade in „Der Duft der Frauen“(1993) den Oscar. Davor war er für Auftritte in Filmen wie „Serpico“(als gebrochene­r Cop), „Hundstage“(als Geiselnehm­er) oder „Glengarry Glen Ross“(als verschlage­ner Immobilien­makler) nominiert gewesen. Er vermisse seine Heimatstad­t New York, sagt Pacino. Aber wegen seiner drei Kinder lebe er in Los Angeles. „Ihr Leben ist ein wichtiger Teil meines Lebens“, versichert­e er. Verheirate­t war er nie.

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Foto: dpa

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