Masken, Masken, Masken
Ab Montag gilt fürs Einkaufen in Geschäften und für den Nahverkehr eine Mundschutzpflicht. Viele Privatpersonen und Initiativen nähen jetzt. Und auch Augsburger Firmen sind ins Geschäft eingestiegen
Jetzt müssen schnell Masken her – denn ab Montag gilt beim Einkaufen in Geschäften und im öffentlichen Nahverkehr die Pflicht, Mund und Nase zu bedecken. Wer in den vergangenen Tagen in Augsburg Masken kaufen wollte, der tat sich schwer – alleine deshalb, weil nach wie vor die meisten Geschäfte geschlossen haben. Allerdings tut sich inzwischen viel. Viele Privatpersonen nähen Masken und bieten sie über Mund-zu-Mund-Propaganda oder über das Internet an. Auch Firmen sind in die Produktion und den Vertrieb eingestiegen. Zudem bilden sich ehrenamtliche Initiativen.
Einen zertifizierten, medizinischen Mundschutz zu bekommen, ist derzeit schwierig – nicht nur in Augsburg, sondern weltweit. Der Markt ist leer gefegt und die Behörden
appellieren deshalb auch an die Bürger, lieber sogenannte „Community-Masken“aus Stoff zu nutzen – auch wenn deren Nutzen teils umstritten ist. Für das Tragen in Geschäften und im Nahverkehr sind sie zugelassen.
Bereits vor Wochen haben auch Augsburger Unternehmen ihre Produktion umgestellt und fertigen seither Stoffmasken an. Zwar ist hier der medizinische Schutz nicht gegeben, dennoch sind diese erlaubt. Auch in Augsburg haben zahlreiche Schneidereien und Textilunternehmen ihre Produktion umgestellt. Dazu gehört die Sozialunternehmerin Sina Trinkwalder mit ihrem Modelabel Manomama. Oder auch die Firma Trico, die sonst hochwertige Krawatten, Westen, Einstecktücher und Hosenträger für den Einzelhandel fertigt und nun ebenfalls in das Mundschutz-Geschäft eingestiegen ist.
Auch der Bettwäschehersteller Fleuresse, der zur Augsburger DierigGruppe gehört, produziert jetzt aus seinen Stoffen Masken – florales Muster inklusive. Der Schweiß- und Spanntisch-Hersteller Siegmund ist ebenfalls in den Handel mit MundNasen-Schutz eingestiegen. Er bietet an diesem Samstag in Oberottmarshausen, etwa 20 Kilometer entfernt von Augsburg, ein Aktionskauf von insgesamt einer Million Masken an.
Aber nicht nur Schneidereien haben ihre Produktion umgestellt. Auch viele soziale Einrichtungen haben begonnen, Stoffmasken zu nähen und diese zu verteilen. So bietet beispielsweise die Arbeitsgemeinschaft der Vereine in der Hammerschmiede kostenlos Masken für die Bewohner. Ähnliches organisiert auch der Seniorenbeirat der Stadt Augsburg: Selbstgenähte Masken verschenkt der Beirat an Senioren, aber auch an Menschen, die keinen Zugang zu Masken haben Zahlreiche freiwillige Helferinnen sind derzeit dabei, in Heimarbeit kunterbunte Masken herzustellen. Informationen dazu gibt es unter Telefon 0821 324-4324/-4325. Genauso verteilt der Kinderschutzbund Stoffmasken
an Flüchtlingsunterkünfte, Arztpraxen und soziale Einrichtungen sowie das BRK-Stadtteilzentrum Haunstetten Schutzmasken an Sozialstationen. Ein noch junges Projekt ist die Hilfsaktion „aux.atmen“des neu gegründeten Vereins aux.impact. Der Verein sammelt Spenden, um Bedürftige mit Masken auszustatten. Der Vereinsvorsitzende Nico Kanelakis sagt: „Die Alltagsmasken werden zu Beginn in drei lokalen Änderungsschneidereien zu fairen Konditionen genäht.“Später könnten weitere Betriebe hinzukommen. Partner sind unter anderem der Sozialverband SKM und die Drogenhilfe Schwaben, die für Bedürftige Masken nähen.
OInfo Wer Masken für einen guten Zweck nähen will, kann sich beim Freiwilligenzentrum informieren unter freiwilligen-zentrum-augsburg.de