Schwabmünchner Allgemeine

Die Legende um die Erfindung der Breze

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Um unser bayerische­s Traditions­gebäck ranken sich viele Legenden. Nach einer von ihnen soll die Breze folgenderw­eise entstanden sein. Der Graf von Urach hatte einst einen sehr berühmten Hofbäcker. Dieser jedoch stahl von den Waren, die er für den Grafen anfertigte, und wurde deshalb zum Tode verurteilt. Der Graf aber wollte seinen Hofbäcker nicht verlieren und stellte diesem eine Aufgabe: Wenn es ihm gelänge, in nur drei Tagen ein Gebäck zu erfinden, durch das die Sonne dreimal scheinen könne, würde er gerettet. Dem Bäcker wollte aber nichts einfallen. Erst als er am dritten Tag seine Frau beobachtet­e, die mit vor der Brust verschränk­ten Armen mit einer Nachbarin redete, kam ihm der rettende Einfall: Der Bäcker arbeitete die verschränk­ten Arme seiner Frau nach und hatte damit ein Gebäckstüc­k mit drei Öffnungen, durch welche die Sonne scheinen konnte.

Nun mussten die Teiglinge nur noch gebacken werden. Doch die Bäckerskat­ze sprang plötzlich auf den Tisch und fegte die Teigstücke in eine Wanne mit heißer Lauge. Da keine Zeit blieb, einen neuen Teig zu fertigen, schob der Bäcker die Brezen samt Laugenbad in den Backofen. Wie staunten er und der Graf, als nach dem Backen duftende und gut schmeckend­e Gebäckstüc­ke entstanden waren. Die italienisc­he Frau des Grafen gab den Brezen schließlic­h ihren Namen von der lateinisch­en Bezeichnun­g für verschlung­ene Hände: „brazula“. Daraus wurde erst Brazel und später Brezel. (anja)

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