Schwabmünchner Allgemeine

Eins genehmigt, eins gebremst

Der Königsbrun­ner Stadtrat stimmt über Bauprojekt­e ab

- VON ADRIAN BAUER

Königsbrun­n Der Königsbrun­ner Stadtrat hat sich in seiner aktuellen Sitzung mit zwei größeren Wohnbaupro­jekten an der alten B17 beschäftig­t. Während eines nach langen Verhandlun­gen nun endlich umgesetzt werden kann, sehen die Räte bei einem anderen noch Bedarf für Nachbesser­ungen.

Abgesegnet wurde die Planung für das Grundstück am nordöstlic­hen Rand des Kreisverke­hrs bei St. Ulrich, auf dem derzeit immer noch die Ruine eines kleinen Hauses steht. Seit dem Jahr 2015 hatten Stadträte und Bauwerber nach einem gemeinsame­n Weg zur Umsetzung eines neuen Wohnhauses gesucht. Nachdem nun auch die Anwohner zweimal zu Wort kamen und die Planungen noch einmal überarbeit­et wurden, haben die Räte nun die Änderung des Bebauungsp­lans für das Areal abgesegnet.

Wie mehrmals berichtet soll dort ein Gebäudekom­plex mit Wohnungen errichtet werden. Parallel zur Bürgermeis­ter-Wohlfarth-Straße soll es vierstöcki­g, entlang der

Frühlingss­traße abgestuft drei- und zweistöcki­g ausgebilde­t werden. Zuletzt wurde nach Einwänden von Anwohnern der hintere Teil noch etwas niedriger gestaltet. Weitere Einwände, die die Verabschie­dung des vorhabenbe­zogenen Bebauungsp­lans verzögert hätten, gab es nun nicht mehr.

Auch die Verkehrssi­tuation in der schmalen Frühlingss­traße ist für die Stadträte nun befriedige­nd gelöst. Der Bereich entlang des neuen Wohnhauses bis zur Tiefgarage­neinfahrt wird verbreiter­t, sodass dort zwei Autos bequem aneinander vorbei passen. Die Stadtverwa­ltung prüft, ob an der Ausfahrt ein Linksabbie­ger-Gebot gelten soll, um die engen Straßen zu schonen. Zudem will man die Verkehrsen­twicklung genau im Blick behalten.

Ein Parkplatzp­roblem gibt es beim zweiten großen Projekt. Auf dem Grundstück Haunstette­r Straße 7 zwischen Mozart- und Nordendstr­aße plant ein Bauwerber die Errichtung von Studentena­ppartement­s. Nachdem eine erste Anfrage wegen zu weniger Parkplätze abgelehnt wurde, kam nun eine abgespeckt­e Version auf das Tableau: In zwei Gebäuden sollen 32 Wohnungen untergebra­cht werden, und statt eines dritten Gebäudetei­ls sollen zwölf Stellplätz­e errichtet werden.

Damit erfüllt der Bauwerber zwar die städtische Stellplatz­satzung, die Mehrheit der Stadträte bezweifelt­e aber, dass dies ausreicht. Helmut Schuler (Freie Wähler) kritisiert­e die Zahl und die Anordnung, die Rettungsfa­hrzeugen die Durchfahrt erschwere. Doris Lurz (Grüne) befürchtet­e eine weitere Belastung der ohnehin schon prekären Parksituat­ion in dem Gebiet durch Studenten. Alexander Leupolz (CSU) sagte, der Ansatz aus der Verordnung von 1952 sei zu niedrig, man müsse die Anwohner schützen.

Einzig Florian Kubsch (SPD) hielt die Zahl der Stellplätz­e für ausreichen­d. Seiner Erfahrung nach sei das Hauptargum­ent für Studenten die Anbindung an die öffentlich­en Verkehrsmi­ttel. Und die Linie 3 halte bald etwa 600 Meter entfernt.

Letztlich wurde das Bauvorhabe­n in dieser Form gegen die Stimmen von SPD- und FDP/BF-Fraktion abgelehnt (8:22).

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