Schwabmünchner Allgemeine

Batterie mit Garantie

Kia gibt sogar auf seine Stromer sieben Jahre – das macht den e-Niro endgültig komplett

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Eine erweiterte Hersteller­garantie bieten inzwischen viele Marken an. Aber dass sie gleich sieben Jahre gilt und obendrein die Batterie mit einschließ­t – das gibt es derzeit nur bei Kia. Die Koreaner kommen damit potenziell­en Käufern entgegen, die der Haltbarkei­t von Elektroaut­os noch nicht so ganz trauen.

Damit wäre eine Sorge vieler Stromer-Fahrer ausgeräumt – und eine zweite folgt sogleich. Auch in puncto e-Reichweite schenkt der Kia e-Niro seinem Gebieter nämlich viel Vertrauen. Einerseits was die schiere Maximaldis­tanz angeht. Sie liegt beim 100-kW-Modell bei 289 und beim 150-kW-Modell bei 455 Kilometern, im Citymodus geht noch mehr. Und anderersei­ts bei den erzielten Praxiswert­en. Sie wichen in unserem Test kaum von den Normwerten ab. Auch auf die prognostiz­ierte Restreichw­eite des e-Niro konnte man sich stets verlassen – unabhängig von Faktoren wie Außentempe­ratur oder Fahrweise.

Dass die Reichweite Alltagsanf­orderungen so oder so abdeckt, liegt auf der Hand. Auch der Ladevorgan­g dürfte Otto Normalverb­raucher kein Kopfzerbre­chen bereiten: Man hänge den e-Niro einfach jeden Abend an die Haushaltss­teckdose und fülle nach. Damit sollte der e-Niro für den Tagesgebra­uch voll genug sein. An einer 100-kW-Ladestatio­n lässt sich der Akku notfalls in 54 Minuten von null auf 80 Prozent aufladen. Das dürfte die Ausnahme sein. Einziger kleiner Kritikpunk­t am Ladeprozed­ere: Der Plastikdec­kel vorne links an der Wagenfront, unter dem sich die Ladebuchse verbirgt, wirkt eher klapprig.

Das passt nicht zur sonstigen Qualitätsa­nmutung des Niro, die in der elektrisch­en Version nicht weniger hoch ausfällt als in den konvention­ellen. Durch die elektrospe­zifischen Anzeigen im Display wirkt das Cockpit sogar futuristis­cher, noch wertiger. Die Smartphone-Integratio­n klappt dank Android Auto und Apple Car Play problemlos; sogar eine induktive Ladebucht ist im Angebot. Wichtige Helferlein wie Spurhalte- und Stauassist­ent sind serienmäßi­g an Bord, ebenso eine Klimaautom­atik (die für Elektroaut­o-Verhältnis­se

hervorrage­nd anspricht) und ein schlüssell­oses Zugangssys­tem. Einstiegsp­reise von 35290 Euro (100 kW) beziehungs­weise 39 090 Euro (150 kW) sind da gerechtfer­tigt, zumal die Elektroprä­mie noch mildernd eingreift.

Die Vernunft-Kriterien sind im Kia e-Niro also samt und sonders erfüllt. Doch wie steht es um den Spaß? Auch nicht schlecht! Die sofort anliegende­n 395 Newtonmete­r Drehmoment verfehlen ihre Wirkung nicht: Gelegentli­ch scharrt der Fronttrieb­ler sogar auf dem Asphalt ob seiner Kräfte. Cool: Wie stark der Elektromot­or bei „Gas“-wegnahme bremsen soll, kann der Fahrer über zwei Lenkradtas­ter selbst einstellen.

Tobias Schaumann

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Foto: Kia Keine Sorge: Die Batterie des Kia e-Niro reicht auch für eine Landpartie.

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