Andrang auf den Spielplätzen
Bei gutem Wetter nutzen viele Augsburger die wieder geöffneten Einrichtungen. Doch einige Bedenken bleiben
Es ist kleiner Schritt in Richtung Normalität, aber ein großer für Eltern und Kinder: Nach der coronabedingten Sperrung haben die Spielplätze in Bayern nun wieder geöffnet. Wegen des guten Wetters waren in Augsburg dort sogleich viele Familien unterwegs, auch in den Parks. Die Kinder konnten wieder an die Gerüste und im Sand spielen. Ganz unbeschwert können aber vor allem die Eltern und Aufsichtspersonen die Situation noch nicht genießen – denn es muss weiterhin Abstand gehalten werden.
Die Corona-Schutzmaßnahmen, die in ganz Bayern durchgesetzt wurden, trafen Eltern mit Kindern besonders hart. Nicht nur, dass sie im Homeoffice arbeiten und gleichzeitig Betreuer sein mussten, gerade mit den jüngeren Kindern konnten die Familien ohne Garten ihren Jüngsten oft nicht viel Abwechslung bieten. Deshalb war bei vielen die Freude groß, als die Eröffnung der Spielplätze angekündigt wurde. „Es ist mega. Meine Schwägerin und ich hatten einen kleinen Jubelanfall, als es im Radio durchgesagt wurde“, sagt dazu Philipp Kopka.
Er ist mit seiner Nichte auf dem Spielplatz Lummerland am Roten Tor unterwegs. Während die Kleine im Sand spielt, behält der Onkel sie im Blick. „Ich fühle mich zwiegespalten“, sagt er. „Es ist wichtig, dass die Kinder Abstand halten. Aber Kleinkindern zu erklären, dass sie jetzt nicht mit einem anderen Kind spielen können, oder mit fremdem Spielzeug, das ist schwer“, seufzt Kopka.
Auch wenn die Spielplätze wieder offen sind: Es besteht weiter das Kontaktverbot und auf der Internetseite
der Stadt Augsburg wird zudem dazu geraten, Ansammlungen zu vermeiden. Andernfalls könnten Polizei und kommunale Sicherheitsbehörde einen Spielplatz vorübergehend ganz oder teilweise schließen, heißt es weiter. Eine Überwachung der Spielplätze durch Sicherheitspersonal wünschen sich daher so manche Spielpatzbesucher. So etwa Petra, eine Tagesmutter. Sie freut sich, dass sie mit ihrem Schützling
Einige Besucher wünschen sich städtische Aufpasser
draußen jetzt wieder mehr machen kann. „Optimal wäre es natürlich, wenn es jemanden gäbe, der auf den Spielplätzen auf die Einhaltung des Kontaktverbotes achtet. Aber der Aufwand lässt sich vermutlich nicht verwirklichen“, sagt die Betreuerin.
Andere Eltern, wie Fernand Moya, können sich mit der Idee von einer „Spielplatzpolizei“dagegen nicht so recht anfreunden. Der Vater geht mit seiner kleinen Tochter regelmäßig bei gutem Wetter in den Wittelsbacherpark zum Spielen. Auch für ihn war die Sperrung der Spielplätze eine schwierige Zeit. Deshalb achte er besonders darauf, dass seine Tochter nicht zu viel Kontakt mit den Kindern hat – oder zumindest eher mit den Kindern, die sie schon länger kennt.
Aber weiter einschränken möchte der Vater seine Tochter nicht. „Kinder müssen Kinder sein und wenn ich aufpasse, muss das reichen. Mit einer Aufsichtsperson nimmt man ihnen die Freiheit weg“, sagt er.