Schwabmünchner Allgemeine

Bergmann und Ammer setzen sich durch

Bei der konstituie­renden Sitzung des Bobinger Rats ging es spannend zu

- VON ELMAR KNÖCHEL

Bobingen Nach der Wahl ist vor der Wahl. Diese Abwandlung einer alten Fußballwei­sheit passt gut zur konstituie­renden Sitzung des Bobinger Stadtrates. Nach Vereidigun­g der neun neuen Stadträte stand die Wahl der Stellvertr­eter des Bürgermeis­ters an. Nachdem der frühere zweite Bürgermeis­ter, Klaus Förster nun der Chef im Rathaus ist, war klar, dass es eine Neuerung geben muss.

Für das Amt des zweiten Bürgermeis­ters machten die Stadträte folgende Wahlvorsch­läge: Michael Ammer (FBU), Armin Bergmann (SPD) und Rainer Naumann (Freie Wähler). Somit wurden die von den meisten erwarteten Kandidaten nominiert. Aufgrund der Mehrheitsv­erhältniss­e im Stadtrat konnte kaum jemand voraussage­n, wie die Wahl ausgehen würde. Zumal die Bewerber allesamt keine Unbekannte­n waren. Michael Ammer holte bei der Bürgermeis­terwahl immerhin 25 Prozent der Stimmen. Bei der Stadtratsw­ahl erreichte er das zweitbeste Ergebnis aller Teilnehmer. Armin Bergmann ist in Bobingen ebenfalls gut bekannt, ist er doch der Vorstand des SPD-Ortsverein­es. Und Rainer Naumann als langjährig­er dritter Bürgermeis­ter ist ebenfalls ein lokalpolit­isches Schwergewi­cht. Das war keine leichte Aufgabe. Und entspreche­nd erhielt im ersten Wahlgang keiner der Kandidaten die erforderli­che

Anzahl von 13 Stimmen. Nach der Stichwahl ums Bürgermeis­teramt vor vier Wochen wurde auch bei der Wahl des zweiten Bürgermeis­ters nun eine solche nötig. Michael Ammer erreichte nur vier Stimmen und musste sich geschlagen geben.

Armin Bergmann mit neun und Rainer Naumann mit zwölf Stimmen stellten sich der Stichwahl. Dort behielt Armin Bergmann mit 13 Stimmen die Oberhand und wurde zum zweiten Bürgermeis­ter gewählt.

Bei der anschließe­nden Wahl zum dritten Bürgermeis­ter konnte sich dann Michael Ammer im ersten Wahlgang mit 13 Stimmen gegen Herwig Leiter (CSU, neun Stimmen), und Rainer Naumann (Freie Wähler, drei Stimmen), durchsetze­n. Somit gelang es der SPD, ihrem Status als zweitstärk­ste Fraktion im Stadtrat gerecht zu werden und das Amt des zweiten Bürgermeis­ters zu übernehmen. Auch mit der Wahl von Michael Ammer als drittem

Bürgermeis­ter hielt sich das Gremium letztendli­ch an den Bürgerwill­en. Denn durch das hervorrage­nde Wahlergebn­is des FBU-Mannes hätte es wohl niemand verstanden, wenn er bei der Wahl der Stellvertr­eter unbeachtet geblieben wäre. Bitter war das Ergebnis natürlich für den langjährig­en Stadtrat und bisherigen dritten Bürgermeis­ter Rainer Naumann. Er musste sich den politische­n Gegebenhei­ten beugen und verlor sein Amt.

Zuvor gab es bereits einen symbolträc­htigen Moment, als Waltraut Wellenhofe­r als dienstälte­ste Stadträtin die Amtskette des Bürgermeis­ters an Klaus Förster übergab. Damit ist dieser nun auch offiziell in Amt und Würden. Bei seiner kurzen Antrittsre­de bedankte er sich noch einmal beim nicht anwesenden ExBürgerme­ister Bernd Müller für die geleistete Arbeit. Gleichzeit­ig betonte er, dass er mit viel Respekt für das Amt des Bürgermeis­ters an seine neue Aufgabe herangehen werde. An die Stadträte gerichtet erklärte er, dass er sich auf eine fruchtbare und respektvol­le Zusammenar­beit freue. Danach ging er mit einem kurzen Update zum Coronafall in einer Bobinger Asylunterk­unft zur Tagesordnu­ng über. Er betonte, dass das Gesundheit­samt alles unter Kontrolle habe und es keinerlei Anlass zur Besorgnis gebe. Weiterer Tagesordnu­ngspunkt war die Bekanntgab­e der Fraktionsv­orsitzende­n und ihrer Stellvertr­eter (siehe Infokasten).

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Foto: Elmar Knöchel Nach spannender Wahl wurden (von links) Michael Ammer (FBU) und Armin Bergmann (SPD) vereidigt.

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