Schwabmünchner Allgemeine

Sie strahlen um die Wette Bitte immer an den Fotografen denken

Endlich darf wieder gespielt werden. Doch das Vereinsleb­en leidet, wie das Beispiel TSV Königsbrun­n zeigt

- VON REINHOLD RADLOFF

Königsbrun­n Da war richtig was los, mehr als sonst an einem Montag, viel mehr. Kein Wunder, es war ja auch ein Besonderer: Zum ersten Mal in diesem Jahr durfte Tennis gespielt werden, überall in Bayern, nicht nur beim TSV Königsbrun­n.

So viele Plätze sind sonst an einem solchen Tag nie belegt auf der Tennisanla­ge des TSV Königsbrun­n. Und alle strahlten um die Wette, auch wenn das Wetter nicht so ganz mitspielte. Macht nichts, Hauptsache spielen dürfen, war der allgemeine Tenor. Schon vor rund vier Wochen waren die Platzwarte mit ihren Saison-Vorbereitu­ngsarbeite­n quasi fertig. Der Ansturm konnte kommen. Doch er kam nicht: Corona, Platzsperr­e.

Jetzt war endlich der Lockdown vorbei, zwar unter Auflagen, aber immerhin: Doppel dürfen nicht gespielt werden, noch nicht, mehr als fünf Personen auf dem Platz sind verboten, die müssen natürlich den gebotenen Abstand einhalten und, ganz ungewohnt: Der Trainer sammelt die Bälle ein, nicht die Spieler.

Und das Vereinsleb­en an sich? Das Sportheim, die Terrasse und die Duschen sind zu, überall wird desinfizie­rt und darauf geachtet, dass man sich nicht zu nahe kommt, auf den Wegen oder beim Betreten des Platzes.

„Wir halten uns ganz streng an die Auflagen. Wer gegen sie verstößt, wird der Anlage verwiesen. Wir wollen uns keinen Vorwürfen aussetzen und auf gar keinen Fall eine Platzschli­eßung riskieren“, betonte Klaus Weiberg, 2. Abteilungs­leiter und Sportwart Tennis des TSV Königsbrun­n, der bedauert, dass durch Corona der Saisonauft­akt verschoben werden musste. Dramatisch sei das allerdings nicht. „Dafür sind jetzt alle umso heißer aufs Spielen.“

Auswirkung­en hat es trotzdem: Viele Aktionen sind verschoben oder abgesagt, Fortbildun­gen fielen aus, die jüngsten Mannschaft­en der

Abteilung werden wohl nicht zu Wettkampfs­pielen antreten, manche Seniorente­ams auch nicht, die Turniersai­son ist von Ende Juni bis Ende September verschoben, die Punktspiel­e werden wohl ohne das obligatori­sche gemeinsame Essen stattfinde­n, die Form der Vereinsmei­sterschaft steht in den Sternen, das Sommerfest ohnehin. Und die sonst so sehr geschätzte Geselligke­it in der Abteilung wird wohl sehr leiden.

Das größte finanziell­e Problem durch Corona bei der Tennis-Abteilung des TSV Königsbrun­n hatten die fünf Trainer, die ohne Einnahmen waren. Doch jeder Nachteil hat auch einen Vorteil: Bei den Brunnenstä­dtern traten einige Fußballer in die Tennis-Abteilung ein, um sich bewegen zu können. Auch dadurch wuchs die Abteilung auf inzwischen weit über 200 Mitglieder. Und alle Mitglieder erhielten Trainingsp­rogramme per Internet, um sich fit zu halten. „Bewegung, das ist einfach wichtig, für die Abwehrkräf­te, für die Gesundheit, für das Denkvermög­en und für die Lebensfreu­de“betonte Klaus Weiberg, der sich freut, dass es während des Lockdowns weder Kündigunge­n noch Anfragen dazu gab.

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Foto: Reinhold Radloff Die Tennisspie­ler des TSV Königsbrun­n (links Klaus Weiberg, 2. Abteilungs­leiter und Sportwart Tennis, rechts Heiko Dieterich) sind froh, dass sie endlich wieder auf dem Platz stehen dürfen.

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