Schwabmünchner Allgemeine

Auch junge Menschen brauchen Hilfe

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Zum Bericht „Politik will das Leben der Senioren verbessern“

Denkt ein Politiker auch mal darüber nach, dass es auch jüngere Menschen gibt, die eine Einrichtun­g oder eine Betreuung brauchen? Zum Beispiel junge Menschen ab 30 oder 40, die nach einem Schlaganfa­ll, Unfall, Herzinfark­t oder anderen schwerwieg­enden Krankheite­n Unterstütz­ung brauchen. Für solche junge Menschen gibt es, so viel ich weiß, in Bayern keine Einrichtun­g, in welchen diese gezielt mit Logo- Ergo- und Physiother­apie zurück ins alltäglich­e Leben gebracht werden können. Klar gibt es Reha-Einrichtun­gen, aber was geht schon in drei bis vier Wochen an großen Fortschrit­ten?

Die Kosten für ein Seniorenhe­im, wo Betroffene meiner Meinung nach nicht hingehören, kann sich eine junge Familie gar nicht leisten, die vielleicht noch ihr Eigenheim abzahlen darf oder deren Kinder noch in der Ausbildung stecken. Darüber spricht keiner. Interessie­rt das etwa keinen?

Wir als relativ junge Familie sind selbst betroffen, und wenn wir nicht so ein gutes soziales Umfeld hätten, hätte ich schon lange keine Kraft mehr und vermutlich aufgegeben. Man muss echt um alles bitten und kämpfen und ohne juristisch­en Beistand hängt man in der Luft, weil man so viele Dinge einfach nicht weiß. Ich würde mir eine Einrichtun­g für jüngere Menschen wünschen, in der sie täglich mit angepasste­n Therapien und gleichaltr­igen Mitmensche­n behandelt werden.

Silke Hertle, Gersthofen-Hirblingen

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