Nach dem Neustart fehlen Kunden in der City-Galerie
Die Auflagen wegen der Corona-Pandemie sind streng. Die fehlende Frequenz lässt sich an Zahlen festmachen. Citymanager Heinz Stinglwagner sorgt sich um den innerstädtischen Handel
Die City-Galerie mit 100 Fachgeschäften ist das größte Einkaufszentrum in Augsburg. Seit Montag vergangener Woche läuft der Betrieb wieder – aber mit Auflagen. In allen Läden und im Center müssen staatliche Vorgaben beachtet werden. Es gilt für alle Besucher Maskenpflicht. Zudem ist die Zahl der Kunden, die in ein Geschäft dürfen, begrenzt. Die Zahl der Parkplätze wurde im Parkhaus von 2000 auf 1200 reduziert. Ferner gilt: Exakt 1225 Besucher sind im Moment gleichzeitig erlaubt. Auf Anfrage unserer Redaktion zieht Centermanager Axel Haug nun Zwischenbilanz: „Ein erster Schritt mit der Öffnung des Handels ist getan, aber wir sind noch weit weg von Normalität.“
Die Nachfrage verdeutlicht, wie tief greifend die Einschnitte sind. Der City-Galerie fehlt momentan nachweisbar die Kundenfrequenz. „Das Center musste bislang wegen der Besucherzahl nicht geschlossen werden. Unter der Woche haben wir noch viel Kapazität gehabt“, sagt Haug. Wie berichtet, müsste bei Erreichen der erlaubten Besucherzahl von 1225 Besuchern das Center vorübergehend geschlossen werden. In diesem Fall würden Sicherheitskräfte Zugänge kontrollieren. Ein weiteres Indiz, dass der Kundenandrang gering ist, zeigt sich im Parkhaus: Auch die ohnehin begrenzte Zahl von 1200 Plätzen wurde nicht mal am einkaufsstarken Samstag erreicht.
Haug sagt, dass sich die Erfahrungen im Einkaufszentrum mit den
Aussagen der Innenstadthändler deckten. Es fehle überall an Frequenz. Citymanager Heinz Stinglwagner bestätigt dies gegenüber unserer Redaktion: „Die Einschränkungen belasten den Handel enorm. Einkaufsvergnügen kommt natürlich nicht auf, und entsprechend fehlt die Frequenz, die nötig ist, um die Geschäfte erfolgreich führen zu können.“
Probleme bei der Umsetzung der Auflagen gibt es allerdings nicht. So sind die Erfahrungen in der CityGalerie. „Kunden verhalten sich meist sehr pflichtbewusst hinsichtlich gebotener Hygienevorgaben und dem Tragen von Mund-Nasenschutz“, sagt Haug. Auch aus seiner Sicht verhindere die Regulierung aber das Einkaufsvergnügen. Organisatorisch sei es für das Augsburger
Centermanagement kein Problem, die Vorgaben umzusetzen. „Wir waren gut vorbereitet“, sagt Haug. Man habe von Erfahrungen in anderen Bundesländern profitiert, in denen es ebenfalls große ECE-Center gebe. Bayern erlaubte die Öffnung der Einkaufscenter erst zu einem späteren Zeitpunkt. Nachgebessert wurde zwischenzeitlich in der Wegeführung in der Ladenstraße. Es gilt eine Einbahnregelung.
Das Center versucht, mit kleinen Aktionen eine positive Grundstimmung zu erzeugen. Es gibt eine „Back-to-Life-Kampagne“, übersetzt: zurück ins Leben. Sympathische Motive und motivierende Sprüche gehören zum Marketing. Haug sagt aber auch: „Große Aktionen werden wir aber erst mal nicht machen.“»Kommentar