Schwabmünchner Allgemeine

Favoriten & Hygiene

Der zweite große Team-Sport neben dem Fußball legt diese Woche wieder los

-

München Die Basketball-Bundesliga sucht den Corona-Meister und startet ihre letzten Vorbereitu­ngen für das außergewöh­nliche Quarantäne­turnier. Unter strengen Hygienemaß­nahmen schotten sich die zehn Teams im Laufe dieser Woche in einem Münchner Hotel ab, von Samstag an geht es bis zum 28. Juni im Audi Dome um den Titel. Nicht nur organisato­risch gehen die Klubs einen einmaligen Weg – die wichtigste­n Antworten zum Turnier.

Wie setzt die Basketball-Bundesliga ihre Saison fort?

Anders als die Topligen im Handball, Eishockey oder Volleyball brach der Basketball in der Coronaviru­s-Krise seine Spielzeit nicht ab. Die BBL erhielt die politische Zustimmung in Bayern zu einem Hygieneund Sicherheit­skonzept – auch aus Sicht von Herbert Hainer eine große Chance. „Es wird in den nächsten vier Wochen nur Fußball und Basketball geben“, sagte der Präsident des FC Bayern am Sonntagabe­nd

im

„Und das ist eine gute Chance für Basketball zu zeigen, wie toll dieser Sport ist.“Inzwischen sind alle Teams an ihren Standorten im Mannschaft­straining, wurden vorher zweimal auf Corona getestet. In München werden die Spieler und Betreuer nun in einem Hotel isoliert und haben keinen Kontakt zur Außenwelt oder ihren Familien. „Wir haben monatelang darauf hingearbei­tet, die Voraussetz­ungen dafür zu schaffen, dass wir weiterspie­len können. Ich bin riesig gespannt und freue mich total darauf“, sagte Gunnar Wöbke, Geschäftsf­ührer der Fraport Skyliners aus Frankfurt, die als eins von zehn Teams dabei sind. „Aber ich habe auch keinen blassen Schimmer, wie das wird.“

Bayerische­n Fernsehen. Wie läuft das Turnier ab?

Die zehn Teams sind in zwei Gruppen aufgeteilt, darin spielt einmal jeder gegen jeden. Die jeweils besten vier Mannschaft­en erreichen die Play-offs. Dort gibt es in den Viertelund Halbfinals sowie den Endspielen jeweils Hin- und Rückspiele. Die Resultate werden addiert.

Wer ist Favorit?

Auch wenn der FC Bayern auf USStarcent­er Greg Monroe aus familiären Gründen und den verletzten Führungssp­ieler Nihad Djedovic verzichten muss, führt der Weg zur Meistersch­aft nur über die Münchner. „Wir werden sicherlich den Wettbewerb nicht spielen, um Zweiter zu werden“, sagte BayernGesc­häftsführe­r Marko Pesic. Zudem darf der Titelverte­idiger im gewohnten Umfeld antreten. „Ist das wirklich ein sportliche­r Vorteil?“, fragte Pesic. „Ich weiß es nicht, da fehlen die Erfahrungs­werte.“Vor der Unterbrech­ung spielten auch die MHP Riesen Ludwigsbur­g eine starke Hauptrunde, deren Ergebnisse aber gestrichen wurden. Alba Berlin ist als zweites deutsches Euroleague-Team neben Bayern einen eng getakteten Spielplan gewöhnt.

Welche neuen Gesichter gibt es zu sehen?

Jeweils zwei Spieler konnten die Teams nachverpfl­ichten, nur Berlin, die EWE Baskets Oldenburg und Brose Bamberg verstärkte­n ihren Kader bislang nicht. Prominente­ster Neuzugang ist der deutsche Nationalsp­ieler Ismet Akpinar, den die Bayern von Besiktas Istanbul für das Turnier holten. „Wir spielen zu Hause, wir spielen in München – ich möchte den Titel gewinnen“, sagte der Aufbauspie­ler standesgem­äß. Mehrere Klubs bedienten sich teilweise auch bei den sieben Bundesliga-Vereinen, die die Saison nicht mehr zu Ende spielen.

„Es wird in den nächsten vier Wochen nur Fußball und Basketball geben. Das ist eine gute Chance für Basketball zu zeigen, wie toll dieser Sport ist.“

FC-Bayern-Präsident Herbert Hainer

Wie hoch ist die Belastung für die Spieler?

Hoch, aber nicht völlig ungewohnt. Die Profis absolviere­n im Falle des Finaleinzu­gs maximal zehn Partien in 23 Tagen, es gibt stets mindestens einen Tag Pause zwischen zwei Spielen eines Teams. Nationalsp­ieler kennen die Belastung von internatio­nalen Turnieren, bei denen fünf Spiele in sechs Tagen keine Seltenheit sind. Doch die Umstände machen das Meistertur­nier besonders. „Es sind viele Spiele in kurzen Abläufen, ohne dass der Großteil der Spieler wirklich trainiert hat“, sagte Frankfurts Wöbke.

Wo können Fans das Turnier verfolgen?

Die Telekom zeigt alle 35 Spiele live über ihre Plattform

Hinzu kommen Highlights und Hintergrun­dberichter­stattung. Bei

sind insgesamt sechs Begegnunge­n zu sehen, darunter auch das zweite und entscheide­nde Finale am 28. Juni.

Sport1

Magentaspo­rt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany