Ein gute Halbzeit ist zu wenig
In den ersten 45 Minuten gelingt dem FCA beim 0:2 gegen Hertha kaum etwas. Am Ende hätten aber ein guter Torhüter und ein Kunstschuss fast zum Punktgewinn gereicht
● Andreas Luthe Der Torhüter hielt den FCA in der ersten Hälfte mit einigen guten Paraden im Spiel. Auch vor dem 0:1 parierte er glänzend, hatte beim Nachschuss aber keine Chance. Beim 0:2 war er machtlos. Auf der Linie und im Strafraum zeigte er viel Präsenz, fußballerisch hingegen leistete er sich ein paar Ausrutscher. Note 3,0
● Stefan Lichtsteiner Der Schweizer Routinier verhielt sich vor dem 0:1 bei der Spielverlagerung von Mittelstädt viel zu passiv. Das war zwar nicht unmittelbar entscheidend, aber dennoch zu nachlässig. Was ihm zudem fehlt, ist der dynamische Zug nach vorne. Note 4,0
● Marek Suchy Er ersetzte Tin Jedvaj und spielte eine solide Partie. 87 Prozent Passquote und eine Zweikampfquote von 75 Prozent sprechen für den 32-Jährigen. Er spielte unaufgeregt und rechtfertigte diesmal seine Nominierung für die Startelf, zumal Jeffrey Gouweleeuw gelbgesperrt nicht zur Verfügung stand. Note 3,0
● Felix Uduokhai Der junge Innenverteidiger hat Potenzial für mehr. Gerade im Spielaufbau zeigt er oft gute Ansätze. Aber dann unterlaufen ihm aber immer wieder relativ einfache Fehler. Vor dem 0:1 verschätzt er sich beim Kopfball und dann lässt er sich vom Torschützen Javairô Dilrosun verladen. Note 4,0
● Iago Musste den verletzten Philipp Max ersetzen, der mit einer Prellung aus dem Paderborn-Spiel zu Hause bleiben musste. Ob Max gegen Köln spielen kann, steht noch nicht fest. Es wäre nötig, denn Iago kann Max derzeit nicht ersetzen. In der ersten Hälfte kam fast jeder gefährliche Berliner Angriff über die linke Abwehrseite. Iago versuchte alles, war mit 12,1 Kilometer der laufstärkste Augsburger, doch es gelang ihm wenig. Note 5,0
● Carlos Gruezo Hatte wie seine Kollegen in der ersten Hälfte große Probleme. Steigerte sich aber in Halbzeit zwei. 34 seiner 36 gespielten Pässe kamen an. Wie viel Trainer Heiko Herrlich auf den 25-Jährigen zurzeit hält, zeigt die Tatsache, dass Rani Khedira in der zweiten Hälfte ausgewechselt wurde und nicht der Nationalspieler aus Ecuador. Note 3,0
● Rani Khedira. Es war nicht der Tag des defensiven Mittelfeldspielers. Er sah früh die Gelbe Karte (9.), musste auch einiges einstecken.
Hatte seine beste Szene in der 60. Minute, als er genau flankte, doch Niederlechners Kopfball das Hertha-Tor knapp verfehlte. Musste kurz danach Daniel Baier Platz machen, weil er auch kräftemäßig am Ende war. Note 4,5 ● Noah Sarenren Bazee Zeigte bei seinem Startelf-Debüt eine gute Leistung. War schon in der schwachen ersten Hälfte der auffälligste FCA-Offensivakteur. Stark war seine Aktion in der 47. Minute, als er einer eigenen Flanke nachsetzte und Rune Jarstein zu einer Glanzparade zwang. Beschäftigte die Herthaner immer wieder. Note 2,5
● Eduard Löwen Der Leihspieler von Hertha BSC (bis 2021) wollte an alter Wirkungsstätte zu viel und kam in der ersten Hälfte gar nicht ins Spiel. Gerade einmal zwölf Pässe spielte er und seine Zweikampfquote von 29 Prozent sagt auch sehr viel über seine Leistung. So war nach 45 Minuten Schluss für ihn. Es kam Marco Richter. Note 5,0
● Ruben Vargas Der Schweizer war gerade in der ersten Hälfte kaum zu sehen. Besonders wenn er auf der rechten Seite agierte. Nach dem Wechsel taute der schnelle Außenbahnspieler immer mehr auf und zeigte in einigen Ansätzen, warum er in der Vorrunde zu den positiven Überraschungen der BundesligaNeulinge gehörte. Note 4,0
● Sergio Córdova Kann der Sturmtank aus Venezuela nur die Rolle des Jokers spielen? In der Startelf hat der junge Stürmer so auf jeden Fall nichts zu suchen. Nicht, dass Córdova keinen Einsatz zeigen würde, er läuft viel, aber auch viel ohne Plan. Ansonsten keine gelungene Aktion des Offensivspielers. Kein Wunder, dass er in der Halbzeit in der Kabine bleiben musste. Note 5,5
● Marco Richter (46. für Löwen) Der Stürmer spielte die letzten Wochen zu eigensinnig und unter seinem eigentlichen Niveau. In Berlin setzte er aber als Löwen-Ersatz in der Spielmacher-Rolle einige gute Akzente. Wich immer wieder auf die Flügel aus. Spektakulär sein Lattentreffer (89.). Note 2,5
● Florian Niederlechner (46. für Córdova) Wie wichtig er ist, merkt man erst, wenn der Top-Torjäger nicht auf dem Platz steht. Gerade beim offensiven Pressing zeigt er, wie intelligentes Anlaufen geht. Schade, dass sein Kopfball knapp vorbeiging. Note 3,0
● Daniel Baier (62. für Khedira) Der Dauerspieler des FCA muss sich wohl langsam mit dem Gedanken anfreunden, dass ein Stammplatz in der Startelf für ihn keine Selbstverständlichkeit ist. Versuchte in der letzten halben Stunde, dem FCA-Spiel Struktur und Ordnung zu geben. Am auffälligsten war aber sein Rededuell mit Schiedsrichter Jablonski nach seiner Gelben Karte.
● Raphael Framberger (74. für Lichtsteiner) Der schnellste Spieler auf dem Platz mit 34,7 km/h gab noch einmal richtig Gas. Seine Dynamik und Schnelligkeit gepaart mit der Finesse und Abgeklärtheit von Lichtsteiner – der FCA hätte keine Probleme auf der rechten Abwehrseite.
● Georg Teigl (82. für Sarenren Bazee) Es war der erste Einsatz des Österreichers seit dem 14. September beim 2:1-Sieg gegen Eintracht Frankfurt. Und beinahe hätte er bei seinem Kurzeinsatz auch noch sein allererstes Tor für den FCA erzielt. Doch seinen eigentlich verunglückten Schuss konnte Jarstein gerade noch um den Pfosten lenken.
Es werden nur Spieler benotet, die länger als 30 Minuten gespielt haben.