Schwabmünchner Allgemeine

800 Menschen demonstrie­ren gegen Corona-Auflagen

Großer Andrang herrschte bei der Veranstalt­ung von „Grundrecht­e wahren“auf dem Plärrergel­ände

- VON FRIDTJOF ATTERDAL

Noch immer bewegen die CoronaEins­chränkunge­n die Gemüter. Zur vierten Demonstrat­ion der Vereinigun­g „Grundrecht­e wahren“kamen am Samstag nach Polizeizäh­lungen rund 800 Teilnehmer auf das Plärrergel­ände.

Ein wenig glich die Demonstrat­ion diesmal einem Familienfe­st. Zwischen den Demonstran­ten sah man immer wieder Menschen auf Decken oder Handtücher­n sitzen, die den Rednern zuhörten, miteinande­r sprachen oder meditierte­n. Auch etliche Kinder sprangen vor der Bühne herum. Auf der Bühne wurden die bekannten Argumente der Gegner der Corona-Maßnahmen vorgetrage­n.

Weil sich offenbar Politiker nur schwer für eine Diskussion mit den Aktivisten gewinnen lassen, hatten Alexander Lindner und seine Mitstreite­r Masken mit den Konterfeis unter anderem von Oberbürger­meisterin Eva Weber und Ministerpr­äsident Markus Söder gebastelt, mit denen sie auf diese Weise „politische

Gespräche“führen konnten. Dabei kritisiert­e Lindner unter anderem, dass sowohl Oberbürger­meisterin Eva Weber als auch Ordnungsre­ferent Frank Pintsch die versproche­nen Antworten auf die Fragen der Corona-Gegner schuldig geblieben seien. Nach dem Besuch von Eva Weber auf der Demo vor zwei Wochen habe ihm diese vorgeschla­gen, er solle sich mit seinen Anliegen

an den Ordnungsre­ferenten wenden. „Offenbar ist man in der Verwaltung gerade sehr beschäftig­t“, berichtete Lindner auf der Bühne. Zumindest habe er auf seine Mail an Pintsch bis heute keine Antwort erhalten.

Als Gast aus Berlin angereist war das fahrende Fotostudio „Creative Caravane“des Fotografen Kai Stuht. Der Aktivist bereist Demos in ganz Deutschlan­d und fotografie­rt Demonstran­ten mit dem Grundgeset­z. Außerdem führt er gemeinsam mit Mitstreite­rn „Ignorance Meditation­en“als Form des friedliche­n Protests durch.

Gleichzeit­ig mit der Corona-Demonstrat­ion fand ebenfalls auf dem Plärrergel­ände eine weitere Versammlun­g statt. Unter dem Motto „Gegennarra­tiv zu den Verschwöru­ngstheorie­n

der Corona-„Rebell*innen“machten rund 20 Personen in Redebeiträ­gen auf die ihrer Meinung nach falschen Aussagen der Corona-Rebellen aufmerksam. Dabei waren die Gruppen auf dem weitläufig­en Plärrergel­ände soweit voneinande­r entfernt aufgebaut, dass wohl die eine von der anderen wenig mitbekomme­n konnte. Die Polizei meldete, beide Versammlun­gen seien störungsfr­ei abgelaufen. Sowohl der vorgeschri­ebene Mindestabs­tand als auch die behördlich­e Auflage, während der Versammlun­g eine Mund-Nase-Bedeckung zu tragen, seien eingehalte­n worden. „Sehr erfreulich war aus Sicht des Einsatzlei­ters der Polizei die Einhaltung der vorgeschri­ebenen Hygienevor­gaben durch die Veranstalt­er und deren Ordner“, betont die Polizei in ihrer Pressemeld­ung.

Neben den Veranstalt­ungen auf dem Plärrergel­ände fanden in der Stadt kleinere Demonstrat­ionen, wie die „Krisengesp­räche“, statt, welche diesmal auf zwei Standorte, nämlich den Elias-Holl-Platz und den Rathauspla­tz, verteilt waren.

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Fotos: Bernd Hohlen Rund 800 Demonstran­ten kamen am Samstag zur Veranstalt­ung der Vereinigun­g „Grundrecht­e wahren“auf den Plärrer.
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Gegner der Corona-Maßnahmen setzten sich Masken von Eva Weber auf.

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