Der nächste Schritt in Richtung Baugebiet ist getan
In Schwabmünchens Südwesten soll neuer Wohnraum entstehen. Der Flächennutzungsplan dafür ist nun fertig.
Schwabmünchen Im Südwesten der Stadt, an der Badstraße, soll ein neues Baugebiet entstehen. Auf einer Fläche von 11,2 Hektar sollen bis zu 900 Menschen eine neue Bleibe finden. Mehrmals haben die Stadträte schon darüber beraten. Nun ist der erste Schritt geschafft: Nach Behandlung aller Einwände kann die Änderung des Flächennutzungsplanes beantragt werden.
Vier Wochen lagen die Pläne im März öffentlich aus. Dabei gingen nur noch wenige Hinweise bei der Stadt ein, die nahezu alle keine Beschlussfassung benötigten. Einzig nennenswert war der Einwand des Straßenbauamts in Bezug auf die Einmündung der Badstraße zur Südspange. Ein Gutachten stellt zwar dar, dass in diesem Bereich keine Probleme zu erwarten sind. Sollte es jedoch trotzdem dazu kommen, ist eine eventuell notwendige Baulast von der Stadt zu tragen.
Die bauliche Erweiterung im Schwabmünchner Südwesten dauert länger als gedacht. Als zu Beginn der 1990er Jahre das Baugebiet Südwest mit der Verlängerung der Nebelhornstraße in Angriff genommen wurde, hieß es, dass in gut 20 Jahren dort weitergebaut werde. Nun werden es etwas mehr als 30 Jahre sein, bis dort die ersten Häuser stehen.
Geplant ist ein Gebiet mit mehrgeschossigen Gebäuden, Reihen-, Doppel- und Einfamilienhäusern. Die Stadt plant zudem, sozial geförderte Wohnungen zu errichten – sowohl zur Miete als auch zum Kauf. Durchzogen ist die Fläche von einem großen Grünstreifen. Auch eine Kindertagesstätte ist dort vorgesehen. Bevor die ersten Bagger rollen, muss die Stadt noch viele Formalien abwickeln. Mit der Beantragung zur Änderung des Flächennutzungsplanes ist die nächste Hürde genommen.
Von Bürgerseite gingen zwei Einwendungen ein, davon eine umfassende. Doch wie in der jüngsten Sitzung des Stadtrats klar wurde, sehen die Mitglieder im Gegensatz zum Einwender keine Verletzung der Anpassung an die Ziele der Raumordnung. Der Einwender kündigt in seiner Stellungnahme eine gerichtliche Überprüfung an, sollte die Stadt die Pläne weiterverfolgen.
Die zweite Einwendung eines Bürgers zieht zum Teil auf Punkte ab, die erst im Bebauungsplan thematisiert werden. Daher werden diese im Zuge der Erstellung des Bebauungsplans behandelt.
Kritik äußerte auch Stadtrat Ivo
Moll (SPD): „Die Planung ist 1960er Jahre“, schimpft er. Mol bemängelt, dass im Flächennutzungsplan nicht das ganze vorgesehene Gebiet dargestellt werde. Dem entgegnete Bauamtsleiter Stefan Michelfeit, dass dazu auch ein entsprechender Bedarfsplan erstellt werden müsse. Die dazu notwendigen Änderungen wären sehr aufwendig.
Auch das Thema Lärmschutz lag Moll im Magen. „Wir haben seinerzeit die Planung auf Eis gelegt, da ein Lärmschutzwall zu teuer war. Es wird nicht ohne Lärmschutz gehen. Da stellt sich mir die Frage, wer diesen bezahlt?“, sagte das Ratsmitglied. Dazu stellte Stefan Michelfeit klar, dass – wenn notwendig – bei einem Lärmschutzwall die Kosten gestaffelt je nach Nutzen an die Grundstückseigentümer umgelegt werden.
Ob letztendlich ein Lärmschutzwall benötigt werde, scheint noch nicht endgültig geklärt. In einer der nächsten Sitzungen soll der Bebauungsplan zum Baugebiet im Südwesten Schwabmünchens beraten werden.