Ein Krönchen für Corona
Das Leben könnte so einfach sein, wenn es nicht manchmal seltsam kompliziert wäre. Den Hauptpreis für die Erschwernis des Seins würde in diesem Jahr definitiv das Coronavirus gewinnen, wenn es diese Auszeichnung denn gäbe.
Glücklicherweise ist in dieser Kategorie noch keine Inflation wie bei Film- oder Fernsehpreisen ausgebrochen, im Gegenteil, man müsste eine solche Auszeichnung erfinden. Einfach nur, damit manche Zeitgenossen kapieren, was eigentlich los ist. Ein Krönchen für Corona sozusagen müsste es geben, damit das Virus Gestalt bekommt.
Ja, man sieht halt nix, keine Gefahr wähnt der Mensch weit und breit, sodass mancher glaubt, das gefährliche Virus sei vielleicht doch nur eine Erfindung der Chinesen oder von Donald Trump, dem man so ziemlich jede Hinterfotzigkeit zutraut.
Und kaum wirft die Pfingstsonne ihre klimawandelgestärkten Strahlen auf die Welt, strömt der Bajuware, und nicht nur er, wieder aus seinem Daheim, um Urlaub zu machen, so als wäre nix. Im Allgäu sind am vergangenen Wochenende sämtliche Parkplätze überfüllt gewesen, weil es die Leute so immens aus ihren Häusern und Wohnungen nach Süden drängt. Und da sie nach Barcelona, Mallorca oder auf die Seychellen nicht reisen dürfen, fliegen sie sozusagen Kurzstrecke mit dem Auto Richtung Oberstdorf und Umgebung. Mal sehen, ob das gut geht. So sagt man in Bayern: „Leicht ist schnell was!“