Retter mit Steinen beworfen
50 Männer greifen unvermittelt an
Dietzenbach Mehrere Tage nach einer Stein-Attacke gegen Feuerwehrleute und Polizisten im hessischen Dietzenbach sind bei der Polizei die ersten Zeugenhinweise eingegangen. Eine heiße Spur sei jedoch noch nicht darunter, sagte ein Sprecher des zuständigen Präsidiums in Offenbach am Dienstag. Die Zahl der Hinweise liegt den Angaben zufolge im „niedrigen zweistelligen Bereich“.
Um Näheres über die Tatumstände zu erfahren, setzen die Ermittler unter anderem auf einen eigens eingerichteten Hinweis-Server. Auf der nüchtern gestalteten Internetseite ((https://polizei-hinweise.de/ wurf) können Zeugen – mit Namen oder anonym – ihre Beobachtungen eintragen und auch Fotos oder Videos hochladen.
Unklar ist weiterhin, gegen wie viele Beschuldigte ermittelt wird. „Wir gehen von rund 50 möglichen Tätern aus“, sagte der Sprecher. Unbekannte hatten am Freitagmorgen in einer Hochhaussiedlung in Dietzenbach (Kreis Offenbach) zunächst einen Müllcontainer und einen Bagger angezündet. Die herbeieilenden Helfer bewarfen sie aus dem Hinterhalt mit Steinen. Verletzt wurde nach ersten Erkenntnissen niemand. Es entstand ein Schaden in Höhe von mindestens 150 000 Euro. Die Attacke sorgte bundesweit für Entsetzen und Unverständnis. Das Motiv für den Übergriff ist unklar. Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU) hatte am Freitag gesagt, der Angriff hänge womöglich mit einer größeren Polizeiaktion zusammen. Beamte hatten Anfang vergangener Woche in einem Hochhaus in mehreren Kellern unter anderem über 200 Fahrräder sichergestellt, mutmaßlich handelt es sich dabei um Diebesgut.