Wohlfühloase am Ilsesee
Der Kiosk am Ilsesee in Königsbrunn präsentiert sich runderneuert den Gästen. Was Pächter Kadir Kelekci bislang schon angepackt hat und welche Ideen er für den Rest des Jahres noch hat
Der Kiosk am Ilsesee in Königsbrunn präsentiert sich runderneuert den Gästen. Was Pächter Kadir Kelekci schon angepackt hat und was er plant.
Königsbrunn Jetzt, da die Temperaturen sommerlich und die CoronaAbstandsbestimmungen lockerer sind, können die Königsbrunner sich über eine neue Freizeitoase freuen. Am Ilsesee hat der neue Pächter des Kiosks, Kadir Kelekci, bekannt von seiner seit vier Jahren neben der Wasserwacht gelegenen Bar Sunset, in zweimonatiger aufwendiger Renovierung mit dem Sunrise eine neue Oase der Einkehr und Entspannung geschaffen.
Wenn sich die Menschen wie vor der Corona-Krise am See tummeln, wie zuletzt an den Pfingsttagen, boomt das Geschäft natürlich. Kelekci hat seine ganze Familie mit Mama, Schwester, Nichten und Neffen, die ihn im Verkauf und der
Küche unterstützen. Froh sind sie und stolz, über viele positive Rückmeldungen für die Arbeit, die sie in das Lokal gesteckt haben, ob der Sauberkeit und Appetitlichkeit, des Areals mit Blumen, Liegestühlen, Sitzgarnituren und Stehtischen. Erneuert wurden viele Bereiche des Kiosks, vom Dach über den Innenraum und die Fassade bis zur Toilettenanlage.
Michaela Erd ist quasi jeden Tag seit der Eröffnung da. Sie wohnt direkt am Ilsesee, und für sie ist es die willkommene Entspannung nach der Arbeit: „Es ist gemütlich, es ist lecker, man wird superfreundlich bedient, und man kann auch Vorschläge zu Verbesserungen machen, der Mann nimmt sie an – wo gibt es denn noch so was?!“Letzteres bezog sich darauf, dass Kelekci mit einer Tafel eines großen roten Herzens darauf aufmerksam machen wollte, dass er seinen Kiosk auch als Notinsel begreife: „Kinder, die die Mama aus dem Blick verloren haben, oder junge Mädchen oder Frauen, die sich unwohl fühlen, sollen wissen: Hier können sie Schutz suchen“, Kelekci. Michaela Erd, die sich als Leitung vom Hort West und Pädagogin auskennt, konnte ihn da aufklären, dass es dafür ein einheitliches Zeichen gibt und dass man sich im Kulturbüro anmelden kann. Auch die Senioren sind ihm ein Anliegen: „Ich möchte eine Wohlfühloase für alle sein, es sollen sich hier Jung und Alt treffen, keiner soll aussagt geschlossen sein“, führt der Pächter seine Vorstellungen aus. So ist auch das Essensangebot abgestimmt auf die unterschiedlichsten Geschmäcker – vom hippen grünen Bioteegetränk in Glasflasche auf Fruchtbasis bis zur Hausmannskost gibt es alles. Mama Kelekci ist die versierte Köchin, die neben Currywurst und Steaksemmel, Fischsemmel und Rindergulasch auch fleischlose Angebote wie den Bulgursalat zubereitet. Früher war sie Köchin im Gymnasium Maria Stern, jetzt ist sie in Rente und kann dem Sohn helfen.
Und es kommen lange nicht nur Königsbrunner. Markus Schmid aus Augsburg freut sich, wenn er am Abend am See nach dem Sport entspannen kann. Früher, so sagt er, habe sich teils wenig vertrauenerweckendes Publikum im Umfeld des Kiosks aufgehalten. „Da blieb ich nicht – heute freu ich mich über diese schöne Anlage und die Sauberkeit, jetzt bleibe ich!“Ähnliches hört man von Menschen, die aus Haunstetten oder Mering kommen. Viele loben die erneuerten Toilettenanlagen und freuen sich, dass Kelekci auch Stühle ausgibt, wenn man diese mit an den See nehmen will. „Er ist einfach sehr engagiert“, ist ein Satz, der einem auf Nachfrage häufig entgegenkommt.
Der Pächter selbst hat nicht nur Freude am gelungenen Start, er hat auch Pläne. Während auf der Ostseite des Sees das Geschäft im Sunrise läuft, seit Gastronomie im Außenbereich wieder erlaubt ist, wird auf der anderen Seite renoviert. Die Bar Sunset soll in den nächsten Wochen auch wieder öffnen. Zudem will Kadir Kelekci rund um den See im Gebüsch den Müll mit einem Sammeltrupp säubern. Wer mitmacht, bekommt ein Freibier. Für den Winter, wenn er nur am Freitag, Samstag und Sonntag öffnen will, gibt es auch schon Pläne: Unter anderem will er im Sandboden Feuerkörbe aufstellen, an denen man sich an kalten Tagen wärmen kann. Aber das sei noch Zukunftsmusik – jetzt steht ja auch erst mal der Sommer vor der Tür.
„Ich möchte eine Wohlfühloase für alle sein, es sollen sich hier Jung und Alt treffen, keiner soll ausgeschlossen sein.“
Pächter Kadir Kelekci