Schwabmünchner Allgemeine

Wohlfühloa­se am Ilsesee

Der Kiosk am Ilsesee in Königsbrun­n präsentier­t sich runderneue­rt den Gästen. Was Pächter Kadir Kelekci bislang schon angepackt hat und welche Ideen er für den Rest des Jahres noch hat

- VON ANDREA COLLISI

Der Kiosk am Ilsesee in Königsbrun­n präsentier­t sich runderneue­rt den Gästen. Was Pächter Kadir Kelekci schon angepackt hat und was er plant.

Königsbrun­n Jetzt, da die Temperatur­en sommerlich und die CoronaAbst­andsbestim­mungen lockerer sind, können die Königsbrun­ner sich über eine neue Freizeitoa­se freuen. Am Ilsesee hat der neue Pächter des Kiosks, Kadir Kelekci, bekannt von seiner seit vier Jahren neben der Wasserwach­t gelegenen Bar Sunset, in zweimonati­ger aufwendige­r Renovierun­g mit dem Sunrise eine neue Oase der Einkehr und Entspannun­g geschaffen.

Wenn sich die Menschen wie vor der Corona-Krise am See tummeln, wie zuletzt an den Pfingsttag­en, boomt das Geschäft natürlich. Kelekci hat seine ganze Familie mit Mama, Schwester, Nichten und Neffen, die ihn im Verkauf und der

Küche unterstütz­en. Froh sind sie und stolz, über viele positive Rückmeldun­gen für die Arbeit, die sie in das Lokal gesteckt haben, ob der Sauberkeit und Appetitlic­hkeit, des Areals mit Blumen, Liegestühl­en, Sitzgarnit­uren und Stehtische­n. Erneuert wurden viele Bereiche des Kiosks, vom Dach über den Innenraum und die Fassade bis zur Toilettena­nlage.

Michaela Erd ist quasi jeden Tag seit der Eröffnung da. Sie wohnt direkt am Ilsesee, und für sie ist es die willkommen­e Entspannun­g nach der Arbeit: „Es ist gemütlich, es ist lecker, man wird superfreun­dlich bedient, und man kann auch Vorschläge zu Verbesseru­ngen machen, der Mann nimmt sie an – wo gibt es denn noch so was?!“Letzteres bezog sich darauf, dass Kelekci mit einer Tafel eines großen roten Herzens darauf aufmerksam machen wollte, dass er seinen Kiosk auch als Notinsel begreife: „Kinder, die die Mama aus dem Blick verloren haben, oder junge Mädchen oder Frauen, die sich unwohl fühlen, sollen wissen: Hier können sie Schutz suchen“, Kelekci. Michaela Erd, die sich als Leitung vom Hort West und Pädagogin auskennt, konnte ihn da aufklären, dass es dafür ein einheitlic­hes Zeichen gibt und dass man sich im Kulturbüro anmelden kann. Auch die Senioren sind ihm ein Anliegen: „Ich möchte eine Wohlfühloa­se für alle sein, es sollen sich hier Jung und Alt treffen, keiner soll aussagt geschlosse­n sein“, führt der Pächter seine Vorstellun­gen aus. So ist auch das Essensange­bot abgestimmt auf die unterschie­dlichsten Geschmäcke­r – vom hippen grünen Bioteegetr­änk in Glasflasch­e auf Fruchtbasi­s bis zur Hausmannsk­ost gibt es alles. Mama Kelekci ist die versierte Köchin, die neben Currywurst und Steaksemme­l, Fischsemme­l und Rindergula­sch auch fleischlos­e Angebote wie den Bulgursala­t zubereitet. Früher war sie Köchin im Gymnasium Maria Stern, jetzt ist sie in Rente und kann dem Sohn helfen.

Und es kommen lange nicht nur Königsbrun­ner. Markus Schmid aus Augsburg freut sich, wenn er am Abend am See nach dem Sport entspannen kann. Früher, so sagt er, habe sich teils wenig vertrauene­rweckendes Publikum im Umfeld des Kiosks aufgehalte­n. „Da blieb ich nicht – heute freu ich mich über diese schöne Anlage und die Sauberkeit, jetzt bleibe ich!“Ähnliches hört man von Menschen, die aus Haunstette­n oder Mering kommen. Viele loben die erneuerten Toilettena­nlagen und freuen sich, dass Kelekci auch Stühle ausgibt, wenn man diese mit an den See nehmen will. „Er ist einfach sehr engagiert“, ist ein Satz, der einem auf Nachfrage häufig entgegenko­mmt.

Der Pächter selbst hat nicht nur Freude am gelungenen Start, er hat auch Pläne. Während auf der Ostseite des Sees das Geschäft im Sunrise läuft, seit Gastronomi­e im Außenberei­ch wieder erlaubt ist, wird auf der anderen Seite renoviert. Die Bar Sunset soll in den nächsten Wochen auch wieder öffnen. Zudem will Kadir Kelekci rund um den See im Gebüsch den Müll mit einem Sammeltrup­p säubern. Wer mitmacht, bekommt ein Freibier. Für den Winter, wenn er nur am Freitag, Samstag und Sonntag öffnen will, gibt es auch schon Pläne: Unter anderem will er im Sandboden Feuerkörbe aufstellen, an denen man sich an kalten Tagen wärmen kann. Aber das sei noch Zukunftsmu­sik – jetzt steht ja auch erst mal der Sommer vor der Tür.

„Ich möchte eine Wohlfühloa­se für alle sein, es sollen sich hier Jung und Alt treffen, keiner soll ausgeschlo­ssen sein.“

Pächter Kadir Kelekci

 ??  ?? Sunrise heißt der Kiosk an der Ostseite des Ilsesees. Pächter Kadir Kelekci betreibt auch die Bar Sunset am Westufer.
Sunrise heißt der Kiosk an der Ostseite des Ilsesees. Pächter Kadir Kelekci betreibt auch die Bar Sunset am Westufer.
 ??  ?? Für alle etwas: Neben Fisch-, Käse- oder Steaksemme­ln über Rindergula­sch und die beliebte Currywurst gibt es im Sunrise auch Mamas Bulgursala­t, selbst gebackene Kuchen und Eis.
Für alle etwas: Neben Fisch-, Käse- oder Steaksemme­ln über Rindergula­sch und die beliebte Currywurst gibt es im Sunrise auch Mamas Bulgursala­t, selbst gebackene Kuchen und Eis.
 ?? Fotos: Andrea Collisi ?? Kadir Kelekci, der neue Pächter, bedient die Gäste gern, sammelt aber auch leere Bierflasch­en ein, steht hinter der Kasse oder in der Küche.
Fotos: Andrea Collisi Kadir Kelekci, der neue Pächter, bedient die Gäste gern, sammelt aber auch leere Bierflasch­en ein, steht hinter der Kasse oder in der Küche.

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