Schwabmünchner Allgemeine

Saubere Sache

- VON STEPHANIE SARTOR sast@augsburger-allgemeine.de

Sauber, sog i! Oder eher: sogt der Bayer, vor allem der Oberbayer. Fast immer, weil’s ja irgendwie auch fast immer passt, das kleine Wörtchen, das außerhalb dieses weiß-blauen Kosmos der Kuriosität­en eigentlich nur eines bedeutet: sauber halt. Sie wissen schon – geputzt, gebohnert, gewischt. Im Freistaat indes gibt es so viele Gefühle, die in diesen wenigen Buchstaben eine so unglaublic­he Wucht entwickeln, wie – sagen wir – ein Kopfball von Horst Hrubesch. Anerkennun­g, Erstaunen, Verblüffun­g (Des is dei Ferrari? Sauber, sog i), Wut oder Enttäuschu­ng (Na sauber, etzt haut’s di in da Schui scho wieda durch) – steckt alles drin, in diesem Tausendsas­saWort.

Sauber! – das hat wohl auch ein Mann aus München gerufen, als er vor kurzem beim – wie passend – Saubermach­en auf etwas ziemlich Verblüffen­des gestoßen ist: ein Kuvert mit der Aufschrift „Führersche­in, Geburtstag, Weihnachte­n“. Und drinnen: haufenweis­e Geldschein­e. Ein Fünfhunder­ter, einige Fünfziger und noch ein paar Zwanziger. Sappralott.

Überhaupt das Saubermach­en. Der Frühjahrsp­utz. Überall wird gewienert und gescheuert, werden Böden und Fenster poliert und Gartenzäun­e auf Vordermann gebracht – selbst wenn sie einem gar nicht gehören. So geschehen in Mömlingen in Unterfrank­en. Dort wurde in einen etwas herunterge­kommenen Schreberga­rten eingebroch­en. Und offenbar passte den Kriminelle­n, die dort eine Grillparty feiern wollten, das schäbige Ambiente nicht so recht. Also strichen sie ein Stück des Zauns um das Grundstück kurzerhand neu. Sauber, sog i.

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