Saubere Sache
Sauber, sog i! Oder eher: sogt der Bayer, vor allem der Oberbayer. Fast immer, weil’s ja irgendwie auch fast immer passt, das kleine Wörtchen, das außerhalb dieses weiß-blauen Kosmos der Kuriositäten eigentlich nur eines bedeutet: sauber halt. Sie wissen schon – geputzt, gebohnert, gewischt. Im Freistaat indes gibt es so viele Gefühle, die in diesen wenigen Buchstaben eine so unglaubliche Wucht entwickeln, wie – sagen wir – ein Kopfball von Horst Hrubesch. Anerkennung, Erstaunen, Verblüffung (Des is dei Ferrari? Sauber, sog i), Wut oder Enttäuschung (Na sauber, etzt haut’s di in da Schui scho wieda durch) – steckt alles drin, in diesem TausendsassaWort.
Sauber! – das hat wohl auch ein Mann aus München gerufen, als er vor kurzem beim – wie passend – Saubermachen auf etwas ziemlich Verblüffendes gestoßen ist: ein Kuvert mit der Aufschrift „Führerschein, Geburtstag, Weihnachten“. Und drinnen: haufenweise Geldscheine. Ein Fünfhunderter, einige Fünfziger und noch ein paar Zwanziger. Sappralott.
Überhaupt das Saubermachen. Der Frühjahrsputz. Überall wird gewienert und gescheuert, werden Böden und Fenster poliert und Gartenzäune auf Vordermann gebracht – selbst wenn sie einem gar nicht gehören. So geschehen in Mömlingen in Unterfranken. Dort wurde in einen etwas heruntergekommenen Schrebergarten eingebrochen. Und offenbar passte den Kriminellen, die dort eine Grillparty feiern wollten, das schäbige Ambiente nicht so recht. Also strichen sie ein Stück des Zauns um das Grundstück kurzerhand neu. Sauber, sog i.