Schwabmünchner Allgemeine

Biberbabys aus Gitter gerettet

Die Tiere darf niemand mit nach Hause nehmen

- VON BENJAMIN LISS

Bad Hindelang Glück im Unglück hatten zwei Biberbabys im Oberallgäu­er Bad Hindelang. Die beiden etwa einen Monat alten Tiere waren vom Kanal in einen Auffangrec­hen vor der Wasserkraf­tanlage des Hotels Wiesengrun­d geschwemmt worden. „Dort haben ein Haustechni­ker und meine Tochter Antonia die feststecke­nden Tiere entdeckt und sie sofort gerettet“, berichtet Hotel-Inhaber Alexander Kullmann. Ein drittes Biberbaby habe man kurz darauf in der Nähe tot gefunden. Stephanie Schwarz vom Tierschutz­verein Sonthofen holte später die beiden überlebend­en Vierbeiner in Bad Hindelang ab.

Die gelernte Tierpflege­rin hat schon öfter Tiere aufgenomme­n. „Einen Biber hatte ich aber noch nie“, sagt die 36-Jährige. Seit einigen Tagen sind nun die kleinen, etwa je 750 Gramm schweren Tiere in ihrer Obhut, das Landratsam­t sei informiert. „Die Tiere könnten gestört oder durch ansteigend­es Wasser dazu gezwungen worden sein, ihren Bau zu verlassen. Aber so jung, wie sie sind, können sie noch nicht richtig tauchen“, sagt Schwarz.

Derzeit leben die beiden aus dem Kanalgitte­r geretteten Tiere in einem großen Käfig, haben eine Höhle, Äste und einen Schwimmber­eich. Täglich werden die Biber mindestens dreimal gefüttert. Wenn sie ausgewachs­en sind, können Biber über 1,30 Meter lang und bis zu 30 Kilo schwer werden. Doch wer einen Biber findet und mit nach Hause nimmt, macht sich strafbar. Biber stehen unter Schutz. „Sollte man ein Biberjunge­s finden, sollte man das Landratsam­t, die Polizei oder einen Tierarzt verständig­en“, sagt Schwarz. In wenigen Wochen kommen die Bad Hindelange­r Biber in eine Auffangsta­tion und sollen später ausgewilde­rt werden.

 ?? Foto: Benjamin Liss ?? Auch mit Milch werden die Biberbabys momentan gefüttert.
Foto: Benjamin Liss Auch mit Milch werden die Biberbabys momentan gefüttert.

Newspapers in German

Newspapers from Germany