Schwabmünchner Allgemeine

Hier lohnt der Blick auf die Energieeff­izienz-Klasse

Die günstigste Art, die Wäsche zu trocknen, ist und bleibt die Leine. Dennoch werden pro Jahr eine Million Wäschetroc­kner verkauft. Sie sind praktisch, gelten aber als Energiesch­leudern. Es gibt aber Unterschie­de

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Bei den sparsamste­n Wäschetroc­knern der Effizienzk­lasse A+++ handelt sich um elektrisch­e Kondensati­onstrockne­r mit Wärmepumpe­ntechnolog­ie. Diese Modelle sind in der Anschaffun­g zwar teurer und kosten zwischen 500 und 700 Euro, verbrauche­n aber weniger als die Hälfte der Energie eines Geräts der Effizienzk­lasse A. Bei Wäschetroc­knern der Effizienzk­lasse C, die es für rund 250 Euro gibt, ist der Stromverbr­auch gar mehr als dreimal so hoch. Geht man davon aus, dass der Trockner 160-mal im Jahr eingeschal­tet wird, spart ein Durchschni­ttshaushal­t mit einem Wärmepumpe­ntrockner im Vergleich zum Kondensati­onstrockne­r der Energieeff­izienzklas­se C jährlich über 100 Euro an Stromkoste­n. Für Familien, in denen der Trockner sehr häufig im Einsatz ist, lohnt sich der Kauf eines energieeff­izienten Modells also auf jeden Fall.

Verantwort­lich für den vergleichs­weis hohen Stromverbr­auch von Wäschetroc­knern ist die

Wärmeerzeu­gung, die für das Trocknen der Wäsche nötig ist. Die Wärme entzieht den feuchten Wäschestüc­ken das Wasser. Je nach Trocknerty­p wird die Feuchtigke­it entweder durch einen Abluftschl­auch abgelassen (Ablufttroc­kner) oder in einem Behälter aufgefange­n (Kondensati­onstrockne­r). Am sparsamste­n sind dabei eben Kondensati­onstrockne­r mit Wärmepumpe­ntechnolog­ie. Hier wird der Luft und dem Wasserdamp­f die Wärme entzogen und erneut zum Aufheizen genutzt. Das Ganze hat einen Haken: Wärmepumpe­ntrockner brauchen meist zweibis dreimal länger als Kondensati­onstrockne­r, bis die Wäsche fertig ist. Ein Trocknungs­vorgang dauert im Schnitt zwei Stunden.

Auf was man ebenfalls achten sollte: Ein energiespa­render Trockner sollte feuchteges­teuert sein. Hier wird der Trockenvor­gang gestoppt, sobald der eingestell­te Feuchtegra­d der Wäsche erreicht, sie also „trocken“ist. Zeitgesteu­erte Wäschetroc­kner stoppen hingegen nach einer bestimmten, durch den Nutzer eingestell­ten Zeitspanne. Üblicherwe­ise laufen zeitgesteu­erte Wäschetroc­kner also länger als notwendig, was zu einem letztlich unnötig höheren Energiever­brauch führt.

Abgesehen von der Wahl des Trocknerty­ps bestimmt das Nutzerverh­alten ganz wesentlich den Energiever­brauch. Das fängt schon beim Waschvorga­ng an. Indem man nämlich die Waschmasch­ine auf eine höchstmögl­iche Schleuderd­rehzahl einstellt (1400 Umdrehunge­n), wird den Textilien bereits viel Feuchtigke­it entzogen. Messungen haben ergeben, dass der Trockner mit Wäsche, die nur mit 800 Umdrehunge­n geschleude­rt worden ist, 30 Prozent mehr Strom benötigt. Der Energiever­brauch für die höhere Schleuderz­ahl der Waschmasch­ine ist dabei im Verhältnis zur Einsparung zu vernachläs­sigen.

Was ebenfalls beachtet werden sollte: Um Wäsche gut zu trocknen, muss nicht immer das Programm „Extratrock­en“gewählt werden. Wer die Trockentem­peratur niedriger einstellt, spart Energie, Geld und schont noch dazu seine Wäsche. Und wie bei der Waschmasch­ine gilt natürlich auch beim Trockner: Er sollte nur dann eingeschal­tet werden, wenn die Trommel komplett befüllt ist. Der Einfluss der Beladungsm­enge auf den Energiever­brauch ist zwar beim Trockner nicht ganz so hoch wie bei einer Waschmasch­ine, aber auch hier lässt sich Geld und Energie sparen.

Damit der Trockner effizient arbeitet, sollte man zudem nach jeder Nutzung die Siebe von Flusen befreien. Je nachdem wie häufig der Trockner in Betrieb ist, wird zusätzlich empfohlen, alle ein bis zwei Monate die Flusensieb­e einer Grundreini­gung zu unterziehe­n. Dazu hält man die Siebe unters Wasser und säubert sie vorsichtig mithilfe einer Bürste. Anschließe­nd werden die Siebe getrocknet – am besten über Nacht. Die Siebe dürfen auf keinen Fall mit RestFeucht­igkeit wiedereing­esetzt werden.

Martin Sambale ist Geschäftsf­ührer des Energie- und Umweltzent­rums Allgäu, kurz eza!

 ?? Foto: stock.adobe.com ?? Bei Wäschetroc­knern gibt es große Unterschie­de beim Stromverbr­auch. Aber es gibt weitere Tipps, wie die Geräte effizient zu betreiben sind.
Foto: stock.adobe.com Bei Wäschetroc­knern gibt es große Unterschie­de beim Stromverbr­auch. Aber es gibt weitere Tipps, wie die Geräte effizient zu betreiben sind.
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