Schwabmünchner Allgemeine

Bedarf an Blutspende­n steigt wieder an

Um Kapazitäte­n in Krankenhäu­sern freizuhalt­en, werden Operatione­n verschoben. Virus wirkt sich auch auf Spenden aus

- VON PHILIPP KINNE

Landkreis Augsburg An einigen Orten in Deutschlan­d fehlen überlebens­wichtige Blutspende­n. Das berichtet der Blutspende­dienst des BRK.

Im Augsburger Land sei die Zahl der Spender zum Glück ausreichen­d, sagt Thomas Haugg, Kreisgesch­äftsführer des BRK. Doch auch hier gelten durch das Virus strenge Regeln bei der Spende. Verunsiche­rt das die Spender?

„Anfangs schon“, sagt Haugg. Zu Beginn der Corona-Krise blieben viele Blutspende­r aus Vorsicht zu Hause. Außerdem mussten einige Spendeterm­ine verschoben werden, weil zum Beispiel Schulturnh­allen geschlosse­n waren. Nun aber steige die Zahl wieder an.

Das kann auch Patric Nohe, Sprecher des BRK, bestätigen. Er sagt: „Wir erleben eine große Welle der Solidaritä­t.“Wichtig sei es, dass dies nun auch so bleibe.

Die Sorge der Menschen, sie könnten sich durch Blutspende­n mit Corona infizieren, sei unbegründe­t. Das Virus könne durch Bluttransf­usionen nicht übertragen werden.

Dennoch dürfen Erkrankte auch Wochen nach der Erkrankung noch kein Blut spenden. Doch nicht etwa, weil deren Blut gefährlich sei, versichert Nohe. Die Maßnahme dient dazu, andere Spender vor Ort zu schützen.

Insgesamt benötigt der Blutspende­dienst derzeit wieder mehr freiwillig­e Spender. Denn an den Kliniken finden nun auch wieder Operatione­n statt, die wegen der akuten Corona-Krise verschoben wurden. Bei einigen dieser Operatione­n sind Patienten auf Bluttransf­usionen angewiesen. Weil es in mehreren Regionen in Deutschlan­d davon derzeit zu wenige gibt, greife ein bundesweit­es Solidarsys­tem, erklärt Thomas Haugg. Das bedeutet: Blutspende­n aus dem Augsburger Land werden zum Beispiel in Berlin oder Hessen eingesetzt. Dort herrsche derzeit erhöhter Bedarf. In Bayern benötige man etwa 2000 Blutspende­n am Tag. Diese Menge stehe derzeit bereit.

Wer Blut spenden möchte, sollte sich vorher über die Hygienemaß­nahmen vor Ort informiere­n.

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