Bedarf an Blutspenden steigt wieder an
Um Kapazitäten in Krankenhäusern freizuhalten, werden Operationen verschoben. Virus wirkt sich auch auf Spenden aus
Landkreis Augsburg An einigen Orten in Deutschland fehlen überlebenswichtige Blutspenden. Das berichtet der Blutspendedienst des BRK.
Im Augsburger Land sei die Zahl der Spender zum Glück ausreichend, sagt Thomas Haugg, Kreisgeschäftsführer des BRK. Doch auch hier gelten durch das Virus strenge Regeln bei der Spende. Verunsichert das die Spender?
„Anfangs schon“, sagt Haugg. Zu Beginn der Corona-Krise blieben viele Blutspender aus Vorsicht zu Hause. Außerdem mussten einige Spendetermine verschoben werden, weil zum Beispiel Schulturnhallen geschlossen waren. Nun aber steige die Zahl wieder an.
Das kann auch Patric Nohe, Sprecher des BRK, bestätigen. Er sagt: „Wir erleben eine große Welle der Solidarität.“Wichtig sei es, dass dies nun auch so bleibe.
Die Sorge der Menschen, sie könnten sich durch Blutspenden mit Corona infizieren, sei unbegründet. Das Virus könne durch Bluttransfusionen nicht übertragen werden.
Dennoch dürfen Erkrankte auch Wochen nach der Erkrankung noch kein Blut spenden. Doch nicht etwa, weil deren Blut gefährlich sei, versichert Nohe. Die Maßnahme dient dazu, andere Spender vor Ort zu schützen.
Insgesamt benötigt der Blutspendedienst derzeit wieder mehr freiwillige Spender. Denn an den Kliniken finden nun auch wieder Operationen statt, die wegen der akuten Corona-Krise verschoben wurden. Bei einigen dieser Operationen sind Patienten auf Bluttransfusionen angewiesen. Weil es in mehreren Regionen in Deutschland davon derzeit zu wenige gibt, greife ein bundesweites Solidarsystem, erklärt Thomas Haugg. Das bedeutet: Blutspenden aus dem Augsburger Land werden zum Beispiel in Berlin oder Hessen eingesetzt. Dort herrsche derzeit erhöhter Bedarf. In Bayern benötige man etwa 2000 Blutspenden am Tag. Diese Menge stehe derzeit bereit.
Wer Blut spenden möchte, sollte sich vorher über die Hygienemaßnahmen vor Ort informieren.