Mehr Aufgaben, mehr Personal, höhere Kosten
Wie sich wachsende Einwohnerzahlen auf den Haushalt der VG Langerringen-Hiltenfingen auswirken
Langerringen/Hiltenfingen Die Einwohnerzahlen gehen seit dem Jahr 2014 stetig nach oben. Wohnten damals 5127 Menschen in den Mitgliedsgemeinden Langerringen und Hiltenfingen, so zählt die Verwaltungsgemeinschaft (VG) aktuell 5521 Bewohner. Der Großteil davon entfällt mit 3931 auf den Sitz der VG in Langerringen. 1590 Menschen wohnen in der kleineren Partnergemeinde Hiltenfingen. Dieser Zuwachs schlage sich auch in vermehrten Verwaltungsaufgaben nieder. Hinzu kommen neue Aufgaben im Zuge der Digitalisierung und des Datenschutzes, erklärte jüngst Langerringens Bürgermeister Marcus Knoll. Er ist der Gemeinschaftsvorsitzende.
Bettina Knoll erläuterte den 44. Gemeinschaftshaushalt, den ersten in ihrer Tätigkeit als Kämmerin. Das Gesamtvolumen erhöhte sich gegenüber des Vorjahrs um 157 760 Euro auf nunmehr 902970 Euro. Davon entfällt der Hauptanteil auf den Verwaltungshaushalt mit 867970 Euro und 35000 Euro auf den Vermögenshaushalt.
Der größte Kostenfaktor sind stets die Personalausgaben, die rund Dreiviertel des Budgets beanspruchen. Und gerade die schlagen im kommenden Jahr besonders zu Buche und sind ursächlich für die deutErhöhung. Zum einen muss die Stelle der Geschäftsleitung neu besetzt werden, weil der bisherige Amtsinhaber Franz Wilhelm in die Freistellungsphase der Altersteilzeit geht. Das führt vorübergehend zu doppelten Lohnkosten.
Zum anderen wurde aufgrund der zunehmenden Verwaltungsaufgaben eine zusätzliche Angestelltenstelle geschaffen.
Deren Tätigkeit wird auf mehrere Aufgabengebiete in den beiden Rathäusern verteilt. Darüber hinaus wird im kommenden Jahr auch wieder eine Ausbildungsstelle geschaffen und es mussten Tariferhöhungen für die Beamten und Angestellten berücksichtigt werden. Deshalb machen die Personalkosten einen deutlichen Sprung von 518190 auf 680950 Euro.
Dagegen nehmen sich die Investitionen für Büro- und EDV-Ausstattung wie das Ratsinformationssystem, eine Sitzungs-App oder Programme im Straßenverkehrsrecht, Ausschreibungsverfahren oder der Lohnbuchhaltung in Höhe von 35000 Euro eher bescheiden aus.
Da die Ausgaben neben den gesetzlichen Finanzzuweisungen von 101000 Euro hauptsächlich von den Mitgliedsgemeinden selbst getragen werden müssen, wirkt sich das natürlich auf die Verwaltungsumlage aus. Der Umlagebetrag erhöht sich von 515760 auf 682120 Euro. Dieliche ser Betrag wird anteilsmäßig nach der Einwohnerzahl erhoben, somit entfallen auf Langerringen 485675 und auf Hiltenfingen 196444 Euro. Das entspricht einer Pro-Kopf-Umlage von 123,55 Euro gegenüber 97,11 Euro des Jahres 2020.
Die Haushaltssatzung wurde von der Gemeinschaftsversammlung einstimmig beschlossen, da die Ansätze wirtschaftlich und sparsam kalkuliert wurden. Schulden sind bei der Verwaltungsgemeinschaft Langerringen nicht vorhanden. Die Satzung tritt zum 1. Januar 2021 in Kraft. Hiltenfingens Bürgermeister Robert Irmler stellte fest, dass die Prüfung der Jahresrechnung 2019 keine Beanstandungen ergeben hat.