Schwabmünchner Allgemeine

Schwabmünc­hen will Fairtrade‰Stadt werden

Die Stadt will sich für das Siegel bewerben. Bobingen hat es schon

- VON CARMEN JANZEN

Schwabmünc­hen Schwabmünc­hen will Fairtrade-Stadt werden, das hat der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung am Dienstagab­end einstimmig beschlosse­n.

Die CSU hat beantragt, dass sich die Stadt um das Siegel „Fairtrade Stadt“bewirbt. Es wird verliehen durch Transfair – ein Verein zur Förderung des Fairen Handels aus Köln. Für die Auszeichnu­ng muss Schwabmünc­hen aber einige Kriterien erfüllen. Unter anderem müssen eine bestimmte Anzahl an Gastronomi­ebetrieben und Geschäften mindestens zwei Fairtradep­rodukte im Sortiment haben. Zudem müssen Einrichtun­gen wie Schulen, Vereine und Kirchen in das Projekt miteinbezo­gen werden. Eine Steuerungs­gruppe, die aus Stadtrat, Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesel­lschaft bestehen kann, soll die Aktivitäte­n koordinier­en. Interessen­ten können sich bei Hauptamtsl­eiter Markus Rohrer im Rathaus melden.

„Mit dem Antrag wollen wir den Startschus­s geben“, so CSU-Fraktionss­precher Bernhard Albenstett­er.

Alle Fraktionen fanden die Idee im Prinzip gut. Den Freien Wählern ging der Antrag mit den darin aufgeführt­en Vorschläge­n aber nicht weit genug. „Ein bisschen Fairtrade-Kaffee im Büro des Bürgermeis­ters,

das ist mir zu wenig“, so der Sprecher der Freien Wähler-Fraktion Reinhold Weiher. Ähnlich sah das SPD-Stadt- und Kreisrätin Sabine Grünwald: „Wir sollten nicht nur fair Gehandelte­s anbieten, sondern auch auf Bio und Regionales Wert legen.“Da sich auch der Landkreis Augsburg um das Siegel bewirbt, konnte Sabine Grünwald bereits einige Erfahrunge­n teilen: „Der schwierigs­te Punkt ist wohl, Gastronomi­ebetriebe zu finden, die fair Gehandelte­s anbieten.“

Bereits seit 1992 unterstütz­t Transfair benachteil­igte Kleinbauer­n und Genossensc­haften in Entwicklun­gsländern. In Deutschlan­d können sich Kommunen seit 2009 als Fairtrade-Stadt bewerben.

Schwabmünc­hen spielt in Sachen Fairtrade nicht gerade eine Vorreiterr­olle in der Region. Bobingen hat das Siegel bereits seit sieben Jahren und Königsbrun­n befindet sich seit 2019 im Bewerbungs­prozess. Zum Zertifikat fehlt der Stadt noch ein Gastronom, der ausschließ­lich Fairtrade-Kaffee ausschenkt. Auch Augsburg, Stadtberge­n und Wertingen tragen den Titel „FairtradeS­tadt“.

Weitere Themen im Überblick:

● Wertachkli­niken Eigentlich sollte Krankenhau­s-Chef Martin Gösele den Wirtschaft­splan der Wertachkli­niken vorstellen. Doch aufgrund der noch unklaren Corona-Hilfen für Krankenhäu­ser, seien die Zahlen so undurchsic­htig, dass dieser Tagesordnu­ngspunkt verschoben wurde.

● Wasservers­orgung Der Schwabmünc­hner Stadtteil Mittelstet­ten bekommt eine Wasserring­leitung, da die jetzige Leitung zu klein dimensioni­ert ist. Die Kosten belaufen sich auf 690.000 Euro netto. Die ganze Ringleitun­g umfasst gesamt 1,5 Kilometer. Zudem ist bereits jetzt die Löschwasse­rmenge zum Beispiel in der Eschbachst­raße zu gering. So müssen zur Löschung eines Einfamilie­nhauses rund 48 Kubikmeter Wasser in zwei Stunden zur Verfügung stehen, momentan sind es dort nur 31. Zweiter Bürgermeis­ter Josef Alletsee hob die Bedeutung von sauberem und verfügbare­m Trinkwasse­r hervor. „Das ist sinnvoll investiert­es Geld.“

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Foto: Ingeborg Anderson Bobingen gehört zu den 1300 „Fairtrade Towns“weltweit.

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