Schwabmünchner Allgemeine

Ein ungewöhnli­cher Martinsumz­ug

Kindergart­en Erzieherin­nen boten Alternativ­e zum regulären Umzug

- VON KARIN MARZ

Langenneuf­nach Ein Kindergart­en, der Sankt Martin heißt und keinen Martinsumz­ug abhalten darf – eigentlich unvorstell­bar. Doch coronabedi­ngt musste sowohl die offizielle Martinsfei­er als auch der Umzug ausfallen. Doch das war für die Mitarbeite­rinnen des Kinderhaus­es St. Martin in Langenneuf­nach kein Grund, diese Tradition nicht auf eine andere Art und Weise aufleben zu lassen. „Für uns ist wichtig, dass die Kinder in dieser Zeit trotzdem ein wenig Normalität bekommen und nicht alles gestrichen wird. St. Martin und die Laternen sind für uns im Kinderhaus ein wichtiges Ereignis“, sagte Leiterin Claudia Winkler-Eichinger. „Daher sind wir auf die Idee gekommen, das Ganze coronakonf­orm umzugestal­ten.“Bereits am Vormittag besuchte der Heilige Sankt Martin samt Pferd die Kinder im Garten des KinDie Szene mit Mantelteil­en wurde nachgespie­lt, die Kinder sangen das Martinslie­d und durften von der Martinsleg­ende erzählen. Die eingepackt­en Martinsbrö­tchen samt Liederzett­eln bekamen dann die Eltern beim Abholen der Kinder mit nach Hause. Familien konnten dann abends, ausgestatt­et mit den leuchtende­n Laternen, durch Langenneuf­nach laufen. Entweder nur mit der eigenen Familie, mit den Großeltern oder mit einer zweiten Familie. „Die Strecke durfte jeder gehen, wie er wollte. Wir haben nichts vorgegeben, damit es zu keiderhaus­es. nen Gruppenbil­dungen kommt“, sagte Winkler-Eichinger und berichtete, dass diese ungewohnte Form sowohl bei den Kindern als auch bei den Eltern gut angekommen sei. Die Erzieherin­nen, ausgestatt­et mit Fackeln, hatten sich verteilt im ganzen Ort und auch im Ortsteil Habertswei­ler aufgestell­t und immer, wenn eine Familie vorbei kam, sangen sie gemeinsam das Martinslie­d. „Wir haben gemerkt, dass viele Eltern froh über dieses Angebot waren und dass sie dadurch mit ihren Kindern ihren eigenen, kleinen Martinsumz­ug gestalten konnten. Viele haben das Bedürfnis, raus zu gehen, etwas mit ihren Kindern zu unternehme­n und ihnen die Bedeutung von Sankt Martin zu vermitteln. Die Stimmung war wirklich gut und viele haben das Angebot, diesen Spaziergan­g zu machen, genutzt“, fasste Winkler-Eichinger begeistert dieses alternativ­e Konzept zusammen.

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Foto: Karin Marz Große Freude herrschte unter den Kindern, als der heilige St. Martin das Kinderhaus besuchte. Den Bettler (rechts) spielte Erzieherin Alexandra Jellen.

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