Schwabmünchner Allgemeine

Elektrobus­se im Nahverkehr?

Welche Folgen die Straßenbah­n für Königsbrun­n haben könnte

- VON CHRISTOPH FREY

Königsbrun­n Wie fahren in Königsbrun­n die Nahverkehr­sbusse, wenn die Stadt einen Straßenbah­nanschluss hat? Für die Antwort auf diese Frage braucht die größte Stadt im Landkreis noch Zeit. Dabei geht es nicht nur um neue Linienführ­ungen, sondern auch neue Fahrzeuge.

Wie der Königsbrun­ner Bürgermeis­ter Franz Feigl (CSU) am Montag im Kreisaussc­huss sagte, könnten E-Busse, von denen zwischen vier und acht Stück gleichzeit­ig im Einsatz sein sollen, „für eine Stadt wie Königsbrun­n hervorrage­nd geeignet“sein. Die leisen und sauberen Fahrzeuge wären überwiegen­d auf Kurzstreck­en unterwegs, „und außer der Ulrichshöh­e gibt es keinen Berg“, wie Landrat Martin Sailer (CSU) mit einem Schmunzeln anfügte.

Der Werkaussch­uss des Königsbrun­ner Stadtrates hatte sich in der vergangene­n Woche mit dem Thema befasst und auch die Frage des Antriebs diskutiert. Letztlich entschiede­n sich die Ausschuss-Mitglieder aber für die Elektrizit­ät und gegen den ebenfalls angedachte­n Wasserstof­f. Diese Technologi­e wäre momentan für Königsbrun­n zu aufwändig. Für die derzeit funktionie­renden Erzeugungs­verfahren muss viel Energie aufgewende­t werden, die noch zu häufig aus nicht-erneuerbar­en Quellen kommt.

Um den Weg zum Einsatz der E-Busse offenzuhal­ten und überdies andere Linienführ­ungen und Fahrtzeite­n zu ermögliche­n, hat der

Kreisaussc­huss deshalb beschlosse­n, die Ausschreib­ung für den Königsbrun­ner Stadtbusve­rkehr nach hinten zu verschiebe­n. Bis Dezember 2023 sollen die jetzigen Verträge – mit Anpassunge­n an die Straßenbah­n, die ab Dezember 2021 fährt – weiter gelten.

Der Beschluss wurde von allen Fraktionen mitgetrage­n. Ursula Jung (Grüne) sagte, dass die E-Busse mit sauberem Strom aus der Region fahren müssten. Derzeit gibt es im Landkreis Augsburg ein größeres Elektrobus-Projekt. Die Fahrzeuge werden auf einer Expresslin­ie zwischen Zusmarshau­sen und Klinikum eingesetzt. Innerhalb des Verkehrsve­rbundes AVV sei auch der Einsatz von Bussen mit Wasserstof­f als Energieque­lle denkbar, sagte Landrat Sailer. Dazu müssten aber erst die entspreche­nden Fahrzeuge zur Verfügung stehen. Weiter warten muss man auch auf die Reaktivier­ung der Staudenbah­n (wir berichtete­n). Das hat auch Folgen für den Busverkehr. Die Verträge für die Linien 604 bis 607 sowie den Silvestern­achtexpres­s 694 wurden bis Ende 2023 verlängert. (mit adi)

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Foto: Marcus Merk (Archiv) Zwischen Zusmarshau­sen und Klinikum fahren E‰Busse.

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