Der Winter ist da
Pünktlich zum meteorologischen Winteranfang hat es vielerorts geschneit, auf den Straßen gab es einige Glätteunfälle. Die Frage aller Fragen aber bleibt noch offen: Wird Weihnachten weiß?
Augsburg Mit dem ersten Türchen, das die Kinder am Dienstag – übrigens der meteorologische Winteranfang – an ihrem Adventskalender öffneten, war er da, der Schnee. In vielen bayerischen Städten und Gemeinden gab es einen wahren Wintereinbruch – und das Wetter wird sich in den kommenden Tagen wohl auch nicht ändern. „Es ist deutlich winterlicher als bisher. Das milde Wetter ist vorbei“, sagt Jürgen Schmidt vom Online-Portal
im Gespräch mit unserer Redaktion.
Die Temperaturen würden in den kommenden Tagen in Schwaben um den Gefrierpunkt liegen, fährt der Wetterexperte fort. Wie lange der Schnee liegen bleibe, könne man noch nicht sicher sagen, meint Schmidt. „Das hängt davon ab, wie trocken die Luft ist. Je trockener,
Wetterkontor
desto länger bleibt der Schnee“, erklärt der Diplom-Meteorologe. Dass es nun plötzlich so einen Wintereinbruch gibt, liege daran, dass die atlantische Westwindzone zusammengebrochen sei, sagt Schmidt. Stattdessen wehe nun ein kalter Wind aus Osten über Bayern.
Angesichts des weißen Flaums auf den Wiesen und Feldern fragen sich nun viele Menschen: Bleibt das so? Wird Weihnachten weiß? Um das zu beantworten, sei es noch viel zu früh, sagt Wetterexperte Schmidt. „Ein Ausblick, wie das Wetter über die Feiertage wird, ist etwa ab dem 15. Dezember möglich.“
Die Kinder dürften sich über den Wintereinbruch freuen – der Schnee hat aber auch seine Schattenseiten. Viele Autofahrer hatten mit widrigen Bedingungen zu kämpfen: Wegen Schneematsch und Glätte verwandelten sich die Straßen in gefährliche Rutschbahnen, vielerorts krachte es. So wurden am Dienstagmorgen zwei Lastwagenfahrer auf der A73 bei Hirschaid (Landkreis Bamberg) verletzt. Eines der Fahrzeuge rutschte beim Überholen seitlich in den anderen Lkw, wie die Polizei mitteilte. Bei Seubersdorf (Landkreis Neumarkt) kam es zu einem Unfall zwischen einem Schulbus und einer Autofahrerin. Die rund 20 Kinder blieben unverletzt, die Autofahrerin wurde leicht verletzt, wie die Polizei mitteilte. Im Landkreis Günzburg fing das Auto einer 30-Jährigen Feuer, als sie in einen Graben rutschte. Die Frau konnte ihr Fahrzeug noch verlassen und blieb unverletzt.
Wegen des Wintereinbruchs gab es auch zahlreiche Verkehrsbehinderungen. So war etwa die B16 bei Rain (Landkreis Donau-Ries) nach einem Unfall zeitweise komplett gesperrt. Ein Schneeräumfahrzeug war zuvor auf der glatten Fahrbahn in den Gegenverkehr geraten. Durch eine Vollbremsung verhinderte ein entgegenkommender Lastwagenfahrer einen Zusammenprall.
Nach Angaben der Deutschen Bahn gab es in ganz Deutschland zunächst keine größeren Störungen auf den Strecken.
Der kälteste Monat sei übrigens nicht der Dezember, sondern für gewöhnlich der Januar, erklärt Meteorologe Schmidt. Denn die Temperaturen in Deutschland hingen stark von den Temperaturen der Meere ab – und die nähmen eben erst langsam ab und erreichten im Januar ihren Tiefpunkt.
Nichtsdestotrotz: Der Dezember startet eisig. In dieser Woche soll es kalt bleiben, nur am Donnerstag und Freitag könnte es etwas milder werden. Am Wochenende wird es Schmidt zufolge dann wieder schneien.