Schwabmünchner Allgemeine

Bayern schonen sich zum Punkt

Eine Münchner B-Elf holt immerhin ein 1:1 in Madrid. Viel wichtiger aber ist das Spiel am kommenden Samstag. Daran lässt Hansi Flick mit seiner Aufstellun­g keine Zweifel

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München Exakt 100 Tage nach dem Champions-League-Triumph hat Thomas Müller den FC Bayern vor dem Ende seiner langen Erfolgsser­ie in Europas Fußball-Königsklas­se bewahrt. Der eingewechs­elte Müller sorgte am Dienstagab­end mit einem verwandelt­en Foulelfmet­er für das 1:1 eines Münchner B-Teams bei Atlético Madrid. Müller belohnte den Mut von Trainer Hansi Flick, der zahlreiche­n Münchner Topstars nach dem bereits vorzeitig gesicherte­n Gruppensie­g eine aus seiner Sicht nötige Ruhepause gönnte und ein unerfahren­es B-Team aufbot. Das 1:0 für Atlético, das den vorzeitige­n Achtelfina­leinzug verpasste, erzielte in der 26. Minute der beste Mann auf dem Platz, Portugals Jungstar João Félix.

Nach der Rekordseri­e von zuvor 15 Siegen nacheinand­er hätten die Bayern beinahe erstmals seit dem 1:3 gegen den FC Liverpool im März 2019 wieder eine Partie in der Königsklas­se verloren. Jetzt sind sie 16 Spiele ungeschlag­en. Flick wählte vier Tage vor dem Bundesliga­Topspiel gegen RB Leipzig eine in seiner Amtszeit neuartige Versuchsan­ordnung mit Dreierkett­e in der Abwehr und den beiden 17-Jährigen Bright Arrey-Mbi und Jamal Musiala in der Startforma­tion. Er verzichtet­e beim Anpfiff neben den in München gebliebene­n Manuel Neuer, Robert Lewandowsk­i und Leon Goretzka auch noch auf Müller, Serge Gnabry, Kingsley Coman, Jérôme Boateng und Benjamin Pavard, die alle auf der Bank saßen.

Der von Abwehrchef David Alaba als Kapitän angeführte­n Elf hatte Flick aufgetrage­n, auf dem Platz „Spaß zu haben und mutig zu sein“. Das funktionie­rte zunächst nicht. Es fehlten die Harmonie und die Automatism­en in den Abläufen. Offensiv blieb die zusammenge­würfelte Bayern-Formation weitgehend harmlos, obwohl sie immer noch namhaft besetzt war. Nationalsp­ieler Leroy Sané blieb auf dem Flügel weitgehend blass, einmal schoss er aus 17 weit über das Tor (14.). Musiala schoss nach einer feinen Einzelakti­on vorbei (30.).

Atlético war auch ohne Topstürmer Luis Suárez lange überlegen. Das 1:0 aber fiel zu simpel. Der unerfahren­e Verteidige­r Arrey-Mbi ließ bei seinem Profidebüt nach einem Einwurf auf der linken Seite Marcos Llorente entwischen. Der passte in die Mitte, wo João Félix vollendete. Nationalsp­ieler Niklas Süle kam zu spät, Alexander Nübel war machtlos. Der ehemalige Schalker konnte sich bei seinem Champions-League-Debüt im Münchner Tor nicht auszeichne­n, hatte Probleme beim Herausspie­len des Balles mit den Füßen, patzte aber auch nicht.

Mit einem Dreifach-Wechsel sorgte Flick nach einer guten Stunde für die Wende. Die Bayern machten nun mit den frischen Müller und Gnabry viel Druck. Schließlic­h fiel Müller im Strafraum über ein gegnerisch­es Bein und trat selbst vom Punkt an: Das Elfmeterto­r bescherMet­ern te den Gästen doch noch ein Unentschie­den. (dpa)

Atlético Madrid Oblak – Trippier, Savic, Giménez (68. Felipe), Hermoso – M. Llo‰ rente, Koke, Saul Niguez, Carrasco (87. Lodi) – João Félix (87. Lemar), Correa (80. Herrera) Bayern München Nübel – Süle, Alaba, Lucas Hernández – Sarr (62. Ri‰ chards), Musiala (76. Stiller), Javi Martinez (62. Müller), Arrey‰Mbi (61. Gnabry) – L. Sané, Choupo‰Moting, Douglas Costa (86. Zirkzee) Tore 1:0 João Félix (26.), 1:1 Mül‰ ler (86./Foulelfmet­er) Schiedsric­hter Clement Turpin (Frankreich)

 ?? Foto: Getty Images ?? In der zweiten Halbzeit eingewechs­elt, Elfmeter rausgeholt, Elfmeter verwandelt: Ein erfolgreic­her Tag im Leben des bayerische­n Kurzarbeit­ers Thomas Müller.
Foto: Getty Images In der zweiten Halbzeit eingewechs­elt, Elfmeter rausgeholt, Elfmeter verwandelt: Ein erfolgreic­her Tag im Leben des bayerische­n Kurzarbeit­ers Thomas Müller.

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