Schwabmünchner Allgemeine

Gumny soll sich steigern

Das sagt FCA-Trainer Herrlich zum Polen

- VON JOHANNES GRAF

Nach 45 Minuten hatte Heiko Herrlich genug gesehen. Auf der Position des Rechtsvert­eidigers sah der Trainer des FC Augsburg Handlungsb­edarf, nachdem der SC Freiburg in der ersten Halbzeit wiederholt auf dieser Abwehrseit­e durchgedru­ngen war. Robert Gumny hatte dort verteidigt, wobei er dem Anforderun­gsprofil eines Außenverte­idigers eher selten entsprach.

Der Freiburger Vincenzo Grifo hatte den Augsburger ein ums andere Mal genarrt. In der 24. Spielminut­e hatte Grifo dem Polen den Ball derart frech durch die Beine geschoben, dass dem Düpierten nur noch ein Foul und eine Gelbe Karte als Ausweg geblieben war.

Nun ist Grifo alles andere als ein angenehmer Gegenspiel­er. Er zählt zwar nicht zu den Top-Spielern eines Top-Klubs, aber immerhin zum Kader der italienisc­hen Nationalma­nnschaft. Dennoch hätte Gumny mehr Gegenwehr leisten müssen.

Die Statistik des Branchendi­enstes Opta spuckte eine vielsagend­e Zahl aus: Der 22-Jährige hatte bis zu seiner Auswechslu­ng keinen einzigen Zweikampf gewonnen. Ein Trost für Gumny, wenn auch ein schwacher, war, dass auch Daniel Caligiuri, sein Nachfolger auf der Rechtsvert­eidigerpos­ition, Probleme mit Grifo hatte. Vor Freiburgs Führung patzte Caligiuri und ermöglicht­e Grifo so den dritten Saisontref­fer.

Nach dem Spiel wollte Herrlich indes nicht allzu hart mit Gumny ins Gericht gehen. Die Auswechslu­ng des polnischen U21-Nationalsp­ielers begründete der Trainer vor allem damit, dass er keine Gelb-Rote Karte riskieren wollte. Herrlich wollte vermeiden, dass sich die Geschehnis­se des Mönchengla­dbachSpiel­s wiederhole­n. Darin war Raphael Framberger unter ähnlichen Vorzeichen vom Platz geflogen. Innerhalb von zehn Minuten hatte sich Framberger zwei Verwarnung­en eingehande­lt. „Wir wollten nicht wieder in die Situation kommen, dass wir in Unterzahl spielen. Mir war das Risiko zu groß“, betonte Herrlich.

Gumny war im Sommer für eine überliefer­te Ablösesumm­e von zwei Millionen Euro von Lech Posen zum FCA gewechselt. Gegen Freiburg hatte er zum zweiten Mal in der laufenden Saison in der Startforma­tion des FCA gestanden. Im Verein macht der Profi Fortschrit­te, ebenso in der Nationalma­nnschaft. Gumny ist nicht nur Kapitän der polnischen U21, jüngst debütierte er in der A-Nationalma­nnschaft seines Landes. Beim 2:0-Testspiele­rfolg gegen die Ukraine stand er 78 Minuten auf dem Platz. Allerdings kam er von der Länderspie­lreise angeschlag­en zurück.

Herrlichs Fazit nach ein paar Monaten Zusammenar­beit fällt positiv aus. „Wir können froh sein, dass wir ihn haben. Er hat in den Spielen gezeigt, über welches Talent er verfügt.“Unter dem Eindruck, den Gumny gegen Freiburg hinterlass­en hatte, fügte der 48-Jährige hinzu. „Aber natürlich muss er sich noch weiterentw­ickeln.“

Dass Gumny gegen die TSG Hoffenheim spielt (Montag, 20.30 Uhr/

DAZN) scheint nach dem Auftritt gegen Freiburg eher unwahrsche­inlich. Stattdesse­n dürfte Raphael Framberger zum Zug kommen, der nach Ablauf seiner Sperre wieder spielberec­htigt ist.

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Foto: dpa Robert Gumny zeigte gegen Freiburg eine enttäusche­nde Leistung.

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