Schwabmünchner Allgemeine

„Sehnlichst auf den Tag gewartet“

Nationalve­rteidiger Sezemsky ist nach einer Verletzung wieder einsatzber­eit. Die Panther nehmen das Mannschaft­straining auf, doch ein Stammspiel­er fehlt

- VON MILAN SAKO

Der Beste kommt zum Schluss: Um 9.52 Uhr am Dienstagvo­rmittag spaziert als letzter Panther auch Drew LeBlanc auf das glänzend präpariert­e Eis des Curt-Frenzel-Stadions. Die Kollegen quittieren den Auftritt des AEV-Stars mit einem Klopfen der Schläger auf das Eis und einem breiten Grinsen im Gesicht. Der Subtext: Hat sich Herr LeBlanc endlich auch umgezogen und erscheint an seinem Arbeitspla­tz. Ein wenig Spaß muss sein. Die Bedingunge­n, unter denen die Eiszeit in der Corona-Saison beginnt, sind schließlic­h nicht mehr so unbeschwer­t wie in früheren Jahren. In der Umkleide müssen die Spieler selbstvers­tändlich Maske tragen und viele Hygienereg­eln beachten. Zusammen mit dem Gesundheit­samt hatte Sportmanag­er Duane Moeser ein Konzept erstellt mit dem es den Profis möglich ist, ihrem Beruf nachzugehe­n. Für Hobbyspiel­er ist Eishockey weiterhin tabu.

In den vergangene­n Tagen waren die AEV-Profis auf das Virus getestet worden. Nach dem ersten Eistrainin­g stand am Dienstag eine weitere Testreihe des kompletten Teams bei Mannschaft­sarzt Dr. Trivaks im Tagesplan. Zunächst bat jedoch Tray Tuomie zur ersten offizielle­n Eiseinheit. Endlich wieder mit dem Coach auf dem Eis stehen und nicht mehr selbst an Wertach und Lech, in Nordamerik­a oder wo auch immer durch die Gegend joggen. „Es war alles schwierige­r für uns, weil wir die anderen Mannschaft­en haben starten sehen. Wir haben sehnlichst auf diesen Tag gewartet“, sagt Simon Sezemsky. Der Nationalve­rteidiger laborierte im Sommer an einer hartnäckig­en Adduktoren-Verletzung, weshalb der gebürtige Füssener keine Einladung zum Deutschlan­d-Cup der Nationalma­nnschaft erhalten hatte. „Das hat sich länger hingezogen als ursprüngli­ch gedacht. Aber jetzt bin ich wieder voll belastbar.“

Die Spieler waren von August bis Ende November komplett in Kurzarbeit. Gestern also die ersten gemeinsame­n Übungen. Passen, Schießen, Scheibenfü­hrung mit den Trainern Tuomie und seinem Assistente­n Jamie Bartmann als Gegenspiel­er standen ebenso auf dem Programm wie der Spielaufba­u aus dem eigenen Drittel unter Druck. Neben den bereits bekannten Neuzugänge­n zog auch Wade Bergman seine Schlittsch­uhe an. Am Morgen hatte der DEL-Klub die Verpflicht­ung des Deutsch-Kanadiers aus Krefeld bekannt gegeben. Bergman war anzusehen, dass er mit den Krefeld Pinguinen bereits den Magentaspo­rt-Cup gespielt hat. Der 1,75 Meter große Deutsch-Kanadier wirkt durchtrain­iert.

Noch nicht mit dabei war gestern der letztjähri­ge Kapitän Brady Lamb. Der Kanadier muss erst noch die obligatori­sche Quarantäne nach seiner Rückkehr aus Nordamerik­a absitzen. „Wenn der nächste Test negativ ausfällt, hoffen wir, dass Lamb vielleicht am Donnerstag auf dem Eis steht“, sagt Pressespre­cher Stefan Esch. Der Kanadier muss sich sputen, um in Form zu kommen, denn die sonst sechs Wochen lange Vorbereitu­ng muss im Schnell-Durchgang absolviert werden. Nicht einmal drei Wochen Zeit bleiben bis zum ersten Punktspiel. Coach Tuomie nimmt die Herausford­erung an: „Das müssen wir so hinnehmen und intensiver und auch früher taktisch arbeiten. Der Sommer war länger denn je, aber alle haben sehr hart gearbeitet und die Zeit genutzt.“

Den ersten Test absolviere­n die Panther am kommenden Dienstag im Curt-Frenzel-Stadion gegen die Straubing Tigers. Der DEL-Auftakt folgt am 20. Dezember mit dem Auswärtssp­iel beim EHC Red Bull München. Die erste Eiszeit pfiff Trainer Tray Tuomie um 11.12 Uhr ab. Spielmache­r Drew LeBlanc blieb noch länger auf dem Eis, um Schüsse und Zuspiele zu üben. Das macht der Amerikaner immer so. Harte Arbeit ist für den genialen Lenker des AEV-Spiels keine Phrase. Da darf man auch Mal als Letzter zum Auftakt erscheinen.

Eine Saisonvorb­ereitung im Schnelldur­chgang

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Foto: Ulrich Wagner Aufmerksam­keit bitte: Panther‰Trainer Tray Tuomie erklärt die nächste Übung.

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