So ist die CoronaLage in Schulen und Kitas
In höheren Klassen sind die Quarantänemaßnahmen etwas zurückgegangen. Bleiben auch Kindertagesstätten über Weihnachten länger geschlossen als üblich?
In der Stadt scheint der seit 9. November praktizierte Wechselunterricht an Gymnasien, Real- und Berufsschulen erste Früchte bei der Eindämmung der Corona-Pandemie zu tragen. „Durch die Augsburger Regelungen haben wir es geschafft, dass die Quarantänefälle an den Realschulen und Gymnasien deutlich nach unten gegangen sind“, sagt Bildungsbürgermeisterin Martina Wild (Grüne). Unmittelbar vor den Herbstferien Ende Oktober mussten 19 Klassen wegen Corona-Fällen in
Es sind wieder etwas mehr Klassen in Quarantäne
ihren Reihen auf Distanzunterricht ausweichen. Mitte vergangener Woche befand sich laut Bildungsreferat nur noch eine Klasse bei den genannten Schularten in Quarantäne, an diesem Dienstag hat sich diese Zahl durch Neuinfektionen allerdings wieder leicht erhöht.
Anders stellt sich die Lage an den Grund-, Mittel- und Förderschulen dar, wo sich vergangene Woche 36 Klassen in Quarantäne befanden. Wegen der hohen Corona-Fallzahlen gehen auch Mittel- und Förderschulen seit diesem Montag ab der 7. Jahrgangsstufe zum Wechselunterricht über – mit halben Klassen zuhause und an der Schule. Erste Auswirkungen dieser Maßnahme dürften sich allerdings erst in ein paar Wochen zeigen.
Laut Martina Wild werden die Augsburger Unterrichtsregeln mindestens bis zu den Weihnachtsferien beibehalten. „Wir hoffen, dass wir danach bei sinkenden Infektionszahlen den Präsenzunterricht, insbesondere mit Blick auf die Abschlussund Eingangsklassen, wieder ausweiten können“, sagt Wild.
Gerade Gymnasien nutzten bereits jetzt Ausweichquartiere wie Turnhallen oder Mensen, damit ihre Abschlussklassen gemeinsam unterrichtet werden und die Abstandsregeln trotzdem eingehalten werden können. Einen Mund-NasenSchutz im Schulhaus und während des Unterrichts müssen alle Jahrgangsstufen tragen.
Nach wie vor hält die Stadt daran fest, Grundschüler und die Klassen 5 und 6 an Mittel- und Förderschulen durchgängig in den Bildungsstätten und nicht zuhause zu unterrichten. Auch bei den Kindertagesstätten soll die Präsenzbetreuung gewährleistet bleiben. Laut Wild wird dort bisher auch von einem Notbetrieb abgesehen. Allerdings gebe es in den städtischen Kitas etwas reduzierte Öffnungszeiten (von 8 bis 16 Uhr) und die Betreuung in festen Gruppen. Auch in den Einrichtungen der freien Träger werde dies empfohlen.
Wegen Corona-Fällen bei Kindern oder dem Personal müssen aktuell allerdings zahlreiche Kitas einzelne Gruppen und in einigen wenigen Fällen sogar komplett schließen. So hat das Gesundheitsamt in 12 städtischen Kindertagesstätten Quarantäne veranlasst. Betroffen sind hier mehr als 400 Kinder und 60 Beschäftigte. Bei den freien Trägern sind 13 Einrichtungen ganz oder teilweise geschlossen wegen Infektionen oder Verdachtsfällen. Genaue Zahlen liegen hier nicht vor. Insgesamt gibt es in Augsburg gut 14.000 Betreuungsplätze – angefangen beim Baby bis hin zum Schulkind.
Corona hat in den meisten Bundesländern die Weihnachtsferien vorverlegt. Auch in Augsburg dürfen die Schüler bereits zwei Tage früher zuhause bleiben. Die Ferien beginnen am Montag, 21. Dezember. Der erste Schultag im neuen Jahr ist genau drei Wochen später. In den Kindertagesstättenhingegen wird der Betrieb häufig nur für eine gute Woche eingestellt – in der Regel zwischen Weihnachten und Neujahr. Ob die Kitas in diesem Ausnahme-Jahr ihre Schließzeiten verlängern, ist noch nicht entschieden. Dieses Thema werde gerade in den städtischen Einrichtungen zusammen mit dem Gesamtelternbeirat diskutiert, weiß Wild. Das Ergebnis stehe noch aus. „Die freien Träger entscheiden selbstständig über die Öffnungszeiten in den Weihnachtsferien.“