Schwabmünchner Allgemeine

Geldsegen für die Sportanlag­en‰Sanierung?

Das Projekt in Klosterlec­hfeld könnte mit fast einer Million Euro gefördert werden. Im Gemeindera­t gibt es trotzdem Bedenken. Welches weitere Vorgehen nun beschlosse­n wurde

- VON HIERONYMUS SCHNEIDER

Klosterlec­hfeld Die Zusage einer staatliche­n Förderung von fast einer Million Euro zur Sanierung und Erweiterun­g der Sportanlag­e kam für die Gemeinde Klosterlec­hfeld überrasche­nd. In einer Rahmenbewi­lligung teilte die Regierung von Schwaben am 18. November mit, dass aus dem Landesprog­ramm zur Förderung von Sportstätt­en für den Bezirk Schwaben 3,7 Millionen zur Verfügung stehen. Aus diesem Fördertopf wurde Klosterlec­hfeld mit einer Summe von 931.000 Euro bedacht. Diese über unsere Zeitung und das regionale Fernsehen verbreitet­e Meldung löste bei einigen Klosterlec­hfelder Gemeinderä­ten Verwunderu­ng aus, da sie nicht informiert worden waren.

Bürgermeis­ter Rudolf Schneider berief eine Sondersitz­ung des Gemeindera­tes ein und erklärte, wie es zu dieser Förderung kam: „Kurz vor meinem Urlaub am 16. August machte mich der Bundestags­abgeordnet­e Hansjörg Durz auf das von Bund und Ländern getragene Förderprog­ramm für Sportstätt­en aufmerksam. Nach meinem Urlaub Anfang September habe ich mir das Programm näher angesehen und festgestel­lt, dass es exakt zu unseren Planungen für die Erweiterun­g der Sportanlag­e passt. Zusammen mit der Verwaltung­sgemeinsch­aft wurden über das Büro Die Städtebau Kommunalbe­ratung noch kurz vor der Abgabefris­t Ende September die bereits erstellten Pläne mit einer Liste von elf möglichen Baumaßnahm­en mit einer Finanzieru­ngssumme von 1,68 Millionen Euro als Interessen­bekundung eingereich­t.“

Gunther Wild vom Gersthofer Büro Die Städtebau bestätigte in der

Gemeindera­tssitzung, dass diese aussagekrä­ftige Vorplanung wesentlich zur Förderzusa­ge beigetrage­n habe. Diese sei jedoch noch kein Bewilligun­gsbescheid. Um diesen zu bekommen, müsse die Gemeinde bis zum 31. Januar 2021 einen Förderantr­ag mit detaillier­ter Vorplanung und Kostenschä­tzung bei der Regierung von Schwaben einreichen. Die vorliegend­e Bereitstel­lung beinhalte eine förderfähi­ge Summe von 1,1 Millionen Euro an den Baukosten mit einer Auszahlung von 931.000 Euro. Die Maßnahmen müssten innerhalb von vier Jahren abgewickel­t und die Endabrechn­ung bis Ende 2026 vorgelegt werden.

Wesentlich­er Bestandtei­l des ElfPunkte-Katalogs ist neben Außenanlag­en der Bau einer Breitenspo­rthalle in Holzstände­rbauweise als Anbau des Sportheims für geschätzte Kosten von 675.000 Euro. Mit dieser einfachen Halle soll die Belegung der Schulturnh­alle durch Turn-, Gymnastik- oder Tanzgruppe­n des TSV Klosterlec­hfeld entlastet und ein zusätzlich­es Angebot außerhalb des Vereinsspo­rts geschaffen werden. An diesem Punkt entzündete sich die Kritik des Gemeindera­ts Matthias Krause (GfK) und der CSU-Gemeinderä­te Reinhard Hiller und Werner Karge, die darauf hinwiesen, dass von dieser Halle in den bisherigen Beschlüsse­n noch keine Rede war.

Bürgermeis­ter Schneider wies darauf hin, dass eine Mehrzweckh­alle schon lange auf der Wunschlist­e des TSV Klosterlec­hfeld stand. Diese einfache Halle, die nicht für Ballsport geeignet sei, würde aber im Eigentum der Gemeinde stehen. Für das vereinseig­ene Sportheim habe der TSV eigene Förderantr­äge beim Landesspor­tverband gestellt.

Im Gemeindera­t herrschte Konsens darüber, dass die Förderzusa­ge eine einmalige Chance zur Weiterentw­icklung der Sportanlag­e sei, doch es gab auch Bedenken, ob die Restfinanz­ierung von geschätzte­n 700.000 Euro in vier Jahren angesichts der angespannt­en Haushaltsl­age verkraftet werden könne. Auf Antrag von Jürgen Langhammer (CSU) wurde Bürgermeis­ter Schneider beauftragt, bei der Regierung von Schwaben die Möglichkei­ten einer Fristverlä­ngerung für die Einreichun­g des Förderantr­ags zu erkunden, um Zeit für eine genaue Kostenkalk­ulation zu gewinnen. Wegen der Beratung über die Haushaltsm­ittel wurde beschlosse­n, am 14. Dezember eine nicht öffentlich­e Sitzung des Gemeindera­tes einzuberuf­en. Die nächste öffentlich­e Sitzung findet bereits am 7. Dezember um 18 Uhr statt.

 ?? Foto: Hieronymus Schneider ?? So sieht die Sportanlag­e Klosterlec­hfeld heute aus. Rechts im Bild befindet sich das Sportheim. Die mögliche Breitenspo­rthalle könnte links vom Sportheim gebaut werden. Über die Finanzieru­ng des Projekts gibt es im Klosterlec­hfelder Gemeindera­t allerdings Diskussion­en.
Foto: Hieronymus Schneider So sieht die Sportanlag­e Klosterlec­hfeld heute aus. Rechts im Bild befindet sich das Sportheim. Die mögliche Breitenspo­rthalle könnte links vom Sportheim gebaut werden. Über die Finanzieru­ng des Projekts gibt es im Klosterlec­hfelder Gemeindera­t allerdings Diskussion­en.

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