Wie geht es bei Geiger Automotive weiter?
So wollen Gewerkschaft und Betriebsrat den Standort in Ziemetshausen sichern
Ziemetshausen Kann das Werk von Geiger Automotive in Ziemetshausen mit seinen rund 140 Arbeitsplätzen erhalten bleiben? Das hoffen Vertreter von Gewerkschaft und Betriebsrat. In einer Pressemitteilung fordern sie eine Alternativlösung zur Schließung des Standorts.
Nachdem die Geschäftsführung der Geiger Automotive GmbH Ende September der Belegschaft mitgeteilt hatte, dass im Laufe des Jahres 2021 der Geschäftsbetrieb des Automobilzulieferers mit den beiden Standorten in Murnau und Ziemetshausen an einen neuen Standort nach Penzberg verlagert wird, hatten mehrere Gesprächsrunden zwischen Gesamtbetriebsrat, örtlichem Betriebsrat, Geschäftsführung und der Gewerkschaft IG Bergbau, Chemie, Energie (BCE) stattgefunden. Aktuell zeichnet sich laut Bezirksleiter Torsten Falke ab, dass zustoffindustrie nächst eine relativ zügige Verlagerung der Aktivitäten des Standortes Murnau nach Penzberg ansteht. Hierzu müssen noch umfangreiche Umbaumaßnahmen und Investitionen getätigt werden.
Aus Sicht des Ziemetshauser Betriebsrates und der schwäbischen IG BCE müsse nun aber an einem Fortbestand des Werkes in Ziemetshausen gearbeitet werden. Die Arbeitnehmervertreter haben hierzu zwei Modelle eingebracht. Denkbar sei es, dass der Betrieb, inklusive Anlagen und Aufträge, an einen Investor verkauft wird. Alternativ könnte auch eine Veräußerung des Betriebsvermögens und der Anlagen an einen anderen Produzenten, der mit eigenen Aufträgen das Werk auslastet, in Betracht gezogen werden. Für eine solche Planung spreche, dass in Ziemetshausen gut ausgebildete Fachkräfte der Kunstzur Verfügung stünden. Gerade diese Fachkräfte seien auch im Transformationsprozess der Automobilindustrie gefragt.
Der Betriebsrat fordert die Geschäftsführung auf, diese Varianten stärker in den Fokus der Überlegungen zu nehmen und Beschlüsse hierzu zu fassen. Aktuell befinden sich Betriebsrat und der Wirtschaftsausschuss
noch in der Informationsphase.
Betriebsratsvorsitzender Erwin Wucherer berichtet, dass sich bereits Interessenten aus der Automotive-Branche bei ihm gemeldet hätten. Torsten Falke von der IG BCE Schwaben will nun diese Angelegenheit auch in das politische Umfeld einbinden.