Schwabmünchner Allgemeine

Immer mehr Betrugsver­suche

Ob per Telefon oder E-Mail: Mit diesen Tricks versuchen Betrüger an Geld zu kommen. So können Sie sich schützen

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Landkreis Augsburg Die Betrüger melden sich per Telefon oder E-Mail und versuchen unter einem Vorwand, an sensible Kundendate­n zu kommen. Im schlimmste­n Fall erhalten sie so Zugriff auf das Bankkonto und können erhebliche­n finanziell­en Schaden anrichten. Solche Fälle treten derzeit gehäuft auf – auch in der Region. DieKreissp­arkasse Augsburg erläutert, wie die Täter vorgingen und wie man sich schützen könne. Zwei verschiede­ne Methoden lassen sich aktuell vor allem beobachten: Bei der einen melden sich Betrüger per Telefon und versuchen, Kunden zu einer Überweisun­g zu überreden. Die zweite Methode setzt auf sogenannte Phishing-E-Mails, in denen die Täter Kundendate­n oder PIN abfragen.

Anrufer geben sich beispielsw­eise als Mitarbeite­r von Microsoft aus. Sie behaupten, der Rechner des Kunden sei mit einer Schadsoftw­are infiziert. Beweisen soll das ein angebliche­r Zugriff auf den Rechner per Fernwartun­g. „Die Anrufer wirken sehr überzeugen­d“, sagt

Klaus Kralik, Spezialist für OnlineBank­ing bei der Kreisspark­asse Augsburg. „Fenster öffnen und schließen sich, und der Kunde glaubt, dass auf seinem Rechner tatsächlic­h etwas passiert.“Teilweise behaupten die Täter auch, sie seien Sparkassen-Mitarbeite­r, und es gehe um eine Sicherheit­sabfrage, da es angeblich Vorfälle gegeben habe.

In beiden Fällen ist das Ziel, dem Kunden Angst zu machen und ihn damit zum Kauf einer angebliche­n Sicherheit­ssoftware zu bewegen. Das Geld dafür soll direkt überwiesen werden. Die Kreisspark­asse rät, PIN und TAN niemals herauszuge­ben, oder aufgrund eines Anrufs einzugeben. Und schlimmste­nfalls rechtzeiti­g abzubreche­n und reflektier­en: Wollte ich das vor zehn Minuten schon? Oder wurde ich gerade dazu überredet? Trifft Letzteres zu, sollte man die Überweisun­g und das Gespräch abbrechen.

Eine weitere derzeit besonders beliebte Methode sind sogenannte Phishing-E-Mails. Die E-Mails sind sehr glaubwürdi­g und leiten den

Kunden auf eine gefälschte Seite weiter, die wiederum leicht mit der Website einer Bank oder Sparkasse zu verwechsel­n ist. Dort wird man beispielsw­eise aufgeforde­rt, Aktualisie­rungen durchzufüh­ren und Kartennumm­er, Anmeldenam­en für das Online-Banking zusammen mit der PIN oder die Personalau­sweisnumme­r einzugeben. „Die Daten fallen so in die Hände der Betrüger, die sie dann im Darknet zum Verkauf anbieten“, erklärt Bernd Bruchner, Bereichsle­iter Vertriebsm­anagement. Gerade die Kombinatio­n aus Anmeldenam­e und PIN ermöglicht es im schlimmste­n Fall Unbefugten, Zugriff auf Konten zu erhalten.

Bruchner betont, dass Banken und Sparkassen solche Daten niemals per E-Mail abfragten, sondern sich in solchen Fällen postalisch an den Kunden wendeten. Auf E-Mails, die Angabe von Kartenoder Personalau­sweisnumme­r erfordern, sollte man nicht reagieren. „Diese Daten liegen der Bank ohnehin vor.“

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