Schwabmünchner Allgemeine

Künstler im Ungewissen

- VON ULI BACHMEIER jub@augsburger‰allgemeine.de

Dass Künstler im engeren und nahezu alle Kulturscha­ffenden im weiteren Sinn zu den großen Verlierern des Pandemie-Jahres 2020 zählen, ist nicht erst seit gestern bekannt. Und dass die SPD im bayerische­n Landtag die schnellere Umsetzung der bayerische­n Hilfsprogr­amme einfordert, ist richtig und sogar überfällig. So ganz aus der Verantwort­ung stehlen können sich die Sozialdemo­kraten allerdings nicht.

Die SPD regiert im Bund mit und dort haben sich die SPD-Minister Olaf Scholz und Hubertus Heil – um es vorsichtig auszudrück­en – nicht gerade als Vorkämpfer für die SoloSelbst­ständigen in der Kulturbran­che hervorgeta­n. Der Staatsregi­erung in Bayern die alleinige Schuld an der dramatisch­en, zum Teil existenzbe­drohenden Lage der Betroffene­n zuzuschieb­en, wäre deshalb unredlich.

Dass sie an ihren eigenen Ankündigun­gen gemessen werden, müssen sich Ministerpr­äsident Markus Söder und Kunstminis­ter Bernd Sibler allerdings gefallen lassen. Das erste Künstlerhi­lfsprogram­m in Bayern (Laufzeit: Mai bis September 2020) war ein ziemlicher Murks, das zweite (Laufzeit: Januar bis Juni 2021) kommt sechs Wochen nach dem Kabinettsb­eschluss immer noch nicht ins Rollen. Im Ergebnis heißt das für viele selbststän­dige Künstlerin­nen und Künstler ohne private Reserven, dass sie nicht wissen, ob sie auf Unterstütz­ung hoffen dürfen oder besser gleich Hartz IV beantragen sollen. Es steht nicht gut um den Kulturstaa­t Bayern.

Lesen Sie dazu auch „SPD: Helft endlich den Künstlern“auf der zweiten

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