Ein ruppiger Auftaktgegner für die Panther
Die Mannschaft von Trainer Tray Tuomie startet am Dienstag nach neun Monaten Pause gegen Straubing. Die jüngste Partie der Niederbayern gegen Ingolstadt hat ein Nachspiel: Die DEL ermittelt
Neue Wege geht Tray Tuomie in die Einspielphase auf die Saison in der Deutschen Eishockey Liga. Da dem Trainer der Augsburger Panther nicht einmal drei Wochen Zeit bleiben, um seine Formationen für das erste Punktspiel am 20. Dezember beim EHC Red Bull München zu finden, hofft der Coach, dass sich seine Reihen schnell finden. „Wir haben nicht viel Zeit zu experimentieren. Außerdem müssen sich die Special Teams für Powerplay und Unterzahl einspielen“, sagt Tuomie vor dem ersten Testspiel am Dienstag im Curt-Frenzel-Stadion gegen die Straubing Tigers.
Üblicherweise bilden die Trainer Pärchen aus einem Center und einem Außen. Dazu wechseln von Spiel zu Spiel die Flügelstürmer, bis die Übungsleiter glauben, die richtige Mischung gefunden zu haben. Läuft es sportlich nicht nach Wunsch oder verletzt sich ein Spieler, dann beginnt das taktische Spiel wieder von vorn. Doch in der kurzen Vorbereitung will der Coach seine Linien nicht oft wechseln.
Auftaktgegner Straubing siegte zunächst in Ingolstadt mit 4:3 nach Penaltyschießen und am vergangenen Sonntag mit 3:1 im heimischen Stadion am Pulverturm gegen die Oberbayern. Die Mannschaft von Tigers-Coach Tom Pokel spielte gewohnt körperbetont. Zahlreiche Provokationen und versteckte Fouls kennzeichneten die Partie. Über die zahlreichen Strafzeiten ärgerte sich ERCI-Coach Doug Shedden: „In einem Vorbereitungsmatch, in dem das Ergebnis eigentlich zweitrangig ist, sollte es in erster Linie darum gehen, dass die Akteure Spielpraxis sammeln und die Trainer etwas ausprobieren können.“Straubing untermauerte seinen Ruf als eklig auftretender Kontrahent. Die ruppige Partie hat ein Nachspiel. Am Montag leitete die DEL ein Ermittlungsverfahren gegen Nationalspieler Daniel Pietta vom ERC Ingolstadt ein. Laut DEL ist der Grund dafür „ein unsportliches Verhalten“gegenüber seinem amerikanischen Gegenspieler Sena Acolatse von den Straubing Tigers.
Der frühere Krefelder Pietta hatte in dem Spiel auf eine Auseinandersetzung mit Acolatse und anderen Straubinger Spielern mit einer sogenannten „Affen-Geste“reagiert. „Schon als ich die Bank betrat, wurde mir klar, welchen Fehler ich gemacht habe“, schrieb Pietta in einer Stellungnahme auf der Homepage des ERC Ingolstadt. Seine Geste sei aus der Emotion heraus entstanden und habe sich gegen das Straubinger Team allgemein gerichtet, nicht gegen einen einzelnen Spieler und sei in keiner Weise rassistisch gemeint gewesen.
Die junge Augsburger Mannschaft
bekommt es mit einem giftigen Auftaktgegner zu tun. „Sie haben eine eingespielte und gute Mannschaft, die sich in der vergangenen Saison wie wir ein Jahr zuvor für die Champions League qualifizieren konnten“, sagt Tuomie. Doch während er AEV und seine reisefreudigen Fans die CHL-Tour durch Europa genießen konnten, machte die Corona-Pandemie den Straubingern einen Strich durch die Rechnung. Die CHL-Runde wurde frühzeitig abgesagt.
Für die Panther ist der Kontrahent zweitrangig. „Die Vorfreude ist groß vor dem ersten Saisonspiel. Wir haben so lange darauf gewartet“, sagt Trainer Tuomie. Genau neun Monate nach dem letzten Auftritt
kehrt der AEV zurück. Am letzten Spieltag der Punktrunde am 8. März hatten die Panther 4:1 gegen die Kölner Haie gewonnen. Wenige Stunden später brach die DEL vorzeitig ihre Saison ab und es begann das monatelange Zittern um den Neustart. Liveübertragung Die Panther über tragen die Partie mit sechs Kameras im Livestream auf SpradeTV (www.sprade.tv) für fünf Euro. Die Erlöse bleiben zum Großteil bei dem Klub, um so auch die Produktionskosten decken zu können. Kommentator ist Alex Kunz.
„AffenGeste“gegen Verteidiger Acolatse