Schwabmünchner Allgemeine

So reisen Sie möglichst sicher mit der Bahn

Wie voll die Züge rund um die Feiertage werden, kann noch niemand genau einschätze­n. Was Reisende erwartet

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Rund um Weihnachte­n könnten die Züge wegen der zeitweisen Lockerung der Corona-Einschränk­ungen voller als sonst werden – trotz der Ankündigun­g der Deutschen Bahn, dass nur noch maximal 60 Prozent der Plätze pro Zug reservierb­ar sein werden. Auf dem Weg in die Heimat und zur Familie dürfte die Bahn für zahlreiche Reisenden das Nadelöhr sein – hier kommen viele Menschen auf engem Raum längere Zeit zusammen.

Wer eventuell vollen Zügen rund um die Weihnachts­tage zumindest ein wenig aus dem Weg gehen will, hat aber Möglichkei­ten. Nicht dann fahren, wenn alle fahren. Natürlich ist nicht jeder bei der Wahl eines Zuges flexibel. Aber eine großzügige Handhabung von Homeoffice­Arbeit macht es vielleicht doch möglich, Stoßzeiten zu meiden. „Muss ich unbedingt Heiligaben­d fahren oder geht das nicht schon zwei oder drei Tage vorher?“, gibt Detlef Neuß, Vorsitzend­er des Fahrgastve­rbands Pro Bahn, zu bedenken.

Bei der Wahl eines möglichst wenig frequentie­rten Zuges hilft die Auslastung­sanzeige der Deutschen Bahn, die zum Beispiel auf der Bahn-Webseite für jede Verbindung abrufbar ist. Derzeit werden Züge bei einer Auslastung von 50

Prozent als voll eingestuft, erklärt Neuß. Dann lässt sich online kein Ticket mehr buchen. Allerdings können Reisende mit einer Flexpreis-Fahrkarte trotzdem mitfahren, diese Fahrgäste kommen sozusagen noch oben drauf. Deswegen kann es in der zweiten Klasse auch dann voll werden, wenn die Bahn nur eine eingeschrä­nkte Zahl an Sitzen für die Reservieru­ng freigibt.

Auch wenn die Auslastung­sanzeige vielleicht nicht immer optimal ist, können sich Reisende an ihr orientiere­n. „Man kann schon erkennen, ob ein Zug sehr voll sein wird oder eher nicht“, sagt Neuß – und dann kann man eventuell auf einen anderen Tag oder eine andere Uhrzeit ausweichen. Eine Reservieru­ngspflicht gibt es bei der Bahn nicht.

Ein anderer Tipp: in die erste Klasse ausweichen. Die erste Klasse der Deutschen Bahn bietet mehr Platz und damit auch mehr Abstand zu den Mitreisend­en. So sind zum Beispiel die Sitzabstän­de größer. „Und Sie haben Einzelsitz­e“, sagt

Neuß. Auf der einen Seite des Waggons befinden sich zwei Sitze nebeneinan­der, auf der anderen Seite ist nur ein Sitz montiert. „Wenn Sie rechtzeiti­g online buchen, können Sie dort einen Einzelsitz auswählen.“Außerdem lasse sich darauf spekuliere­n, dass in der ersten Klasse weniger Fahrgäste sitzen als in der zweiten, weil das Ticket teils deutlich mehr kostet. Eine Garantie dafür gebe es aber nicht. Zumal der Preisaufsc­hlag für die erste Klasse gar nicht groß ausfällt, wenn man zum Beispiel einen Sparpreis oder Supersparp­reis erwischt.

Und in Corona-Zeiten gilt natürlich: sich und andere mit einer Maske schützen. Trotz aller Bemühungen um einen leeren Zug und einen einsam gelegenen Platz kann es passieren, dass man am Ende doch in einem vollen Wagen sitzt. Dann hilft nur: konsequent Maske tragen. Partikelfi­ltrierende Halbmasken (FFP2/FFP3) schützen Reisende am besten vor Aerosolen.

Allerdings fällt mit diesen Masken das Atmen schwerer, was für manche Menschen auf mehrstündi­gen Zugfahrten quer durch Deutschlan­d ein Problem sein kann. „Man sollte sich gut überlegen, welchen Typ Maske man wählt“, rät Pro-Bahn-Experte Neuß.

Bei der Buchung auf Einzelsitz­e achten

 ?? Foto: Arne Dedert, dpa ?? Ein Hinweis am Boden des Frankfurte­r Hauptbahnh­ofes auf die geltende Pflicht zur Mund‰Nasen‰Bedeckung.
Foto: Arne Dedert, dpa Ein Hinweis am Boden des Frankfurte­r Hauptbahnh­ofes auf die geltende Pflicht zur Mund‰Nasen‰Bedeckung.

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