Schwabmünchner Allgemeine

Nicht auf Kosten von Studenten

- VON EVA MARIA KNAB eva@augsburger‰allgemeine.de

Online studieren und online Prüfungen ablegen, das sind zwei Paar Stiefel: Wenn man daheim am Computer lernt, kann das bequem und praktisch sein. Was elektronis­che Fernprüfun­gen angeht, drückt viele Studierend­e der Schuh. Das ist nachvollzi­ehbar.

Schon seit zwei Semestern herrscht wegen Corona an den Hochschule­n Ausnahmebe­trieb. Wegen der Infektions­risiken bleiben die Hörsäle geschlosse­n. Zwar beklagen Studierend­e inzwischen, dass ihnen in der ungewollte­n Isolation vom Campus der Kontakt zu Kommiliton­en und Dozenten fehlt. Anderersei­ts können sie sich beim Lernen im Internet ihre Zeit oft besser einteilen. Das kann beim Jobben ein großer Vorteil sein.

Anders ist die Sache bei elektronis­chen Fernprüfun­gen. Hier liegen die Uni und die Hochschule Augsburg richtig, wenn sie bei diesem neuen Angebot Vorsicht walten lassen. Insbesonde­re bei elektronis­ch überwachte­n Online-Klausuren stellt sich die Frage: Ist es wirklich gerechtfer­tigt, mit der dafür nötigen Technik in die Privatsphä­re der Prüflinge einzudring­en? Auch die Einschätzu­ngen von Fachleuten, wie leicht geschummel­t werden kann, gehen auseinande­r. Der Kurs der Hochschule, ausgewählt­e und innovative Online-Prüfungen anzubieten, geht in die richtige Richtung. Trotzdem sollten Präsenztes­ts weiterhin den Vorrang haben. Nicht nur, um die Qualität sicherzust­ellen. Auch psychologi­sch ist für Studierend­e die körperlich­e Anwesenhei­t im Prüfungsra­um enorm wichtig, um konzentrie­rt die bestmöglic­he Leistung zu erbringen.

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