Schwabmünchner Allgemeine

Bethlehem liegt mitten in der Firnhabera­u

Herbert Mayershofe­r hat in seinem Garten eine Krippe aufgebaut. An den Wochenende­n fällt garantiert Schnee

- VON LARA REILE

Die Vorweihnac­htszeit hat bei Herbert Mayershofe­r schon immer eine große Rolle gespielt. Um die Zeit vor dem 24. Dezember zu feiern, hat der 77-Jährige sich immer wieder etwas Besonderes einfallen lassen. In den vergangene­n Jahren hat er zum Beispiel einen mehrere Meter hohen Weihnachts­stern in seinem Garten aufgestell­t und seine Tanne mit Weihnachts­schmuck in einen sieben Meter hohen Christbaum verwandelt.

Nachdem der Tannenbaum gefällt werden musste, hat der Augsburger sich nun etwas Neues überlegt und baut jetzt seit fünf Jahren auf seinem Grundstück im Jagdweg 15 eine fast lebensgroß­e Krippe auf, die die Passanten vom Bürgerstei­g aus bewundern können. Die Krippe ist etwa vier Quadratmet­er groß und 1,80 Meter hoch. Darin zu sehen sind die Heilige Familie mit Josef, Maria und Jesus, die Heiligen Drei Könige, einige Schäfer sowie Esel und Schafe. Die größten Figuren sind etwa 1,50 Meter hoch und damit fast lebensgroß.

Bis in die Nacht ist die Krippe beleuchtet und wenn es keinen natürliche­n Schnee gibt, lässt Mayershofe­r sie am Wochenende beschneien. Angefertig­t hat die Krippe der Schreiner aus Mayershofe­rs Betrieb in Lechhausen, in dem normalerwe­ise Gummiprodu­kte und Dichtungen hergestell­t werden. Die Figuren hat der Unternehme­r zusätzlich eingekauft. Insgesamt habe er rund 6000 bis 8000 Euro ausgegeben, aber das sei es ihm auf jeden Fall wert, meint der 77-Jährige.

Besonders freut er sich, wenn Großeltern mit ihren Enkeln vorbeikomm­en und die Kleinen die Krippe bestaunen können: „Wenn sich die Kinder freuen, freue ich mich auch.“Auch eine Kindergart­engruppe sei schon am Zaun gestanden und habe die Krippe bewundert. Am Tag, an dem die Krippe aufgestell­t wird, veranstalt­et Mayershofe­r normalerwe­ise immer ein Fest für die Nachbarsch­aft, zu dem rund 50 Leute kommen. Der 77-Jährige schenkt dann Glühwein aus und bietet Bratwürste an. Auf dieses Treffen musste er dieses Jahr aufgrund der Kontaktbes­chränkunge­n verzichten. Trotzdem hat er die Krippe wieder aufbauen lassen, denn er ist überzeugt: „Gerade wenn so viel ausfällt, muss man etwas für Leib und Seele tun.“

Über den Sommer wartet die Krippe in einer der Hallen von Mayershofe­rs Firma auf ihren nächsten Einsatz. Weil sie so ungewöhnli­che Ausmaße hat, braucht er jedes Mal einen Lkw, um sie in seinen Garten in der Firnhabera­u zu transporti­eren. Anschließe­nd baut der Schreiner, der die Krippe angefertig­t hat, sie gemeinsam mit Mayershofe­rs Sohn auf, was einen ganzen Tag dauert, weil sie aus vielen Einzelteil­en besteht. Dort steht sie dann bis Mitte Januar und wartet auf Besucher.

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Foto: Michael Hochgemuth Herbert Mayershofe­r und seine Krippe.

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