Schwabmünchner Allgemeine

Beim TSV Haunstette­n viel gelernt

Max Neuhaus spielt zweites Jahr in der Bundesliga – trotz Verletzung und Pandemie

- VON FABIAN KAPFER

Wenn ein Handballsp­ieler von den Teamkolleg­en als Traktor bezeichnet wird, lässt sich bereits erahnen, dass der Betreffend­e ein Kämpfer sein muss. Einer, der auf dem Parkett ordentlich für seine Mannschaft ackert. Den Spitznamen „Traktor“haben sie bei den Eulen Ludwigshaf­en dem Donauwörth­er Max Neuhaus verpasst, der auch schon im Team des TSV Haunstette­n eine wichtige Rolle gespielt hat.

Neuhaus nun bereits sein zweites Jahr beim Handball-Bundesligi­sten Ludwigshaf­en aktiv. Die Bilanz seiner vergangene­n Premierens­aison kann sich durchaus sehen lassen: In 23 Einsätzen erzielte er 58 Tore (24 durch Siebenmete­r). In der aktuellen Saison kämpft der 21-Jährige, der auch schon für die Junioren-Nationalma­nnschaft auflief, mit den Eulen erneut um den Klassenerh­alt. Dabei müssen er und sein Team derzeit durchaus mit Rückschläg­en kämpfen. „Ich bin überzeugt davon, dass wir das Zeug haben, um die Klasse zu halten. Aber wir dürfen uns Aussetzer wie beim 11:29 in Wetzlar nicht erlauben“, betont der Rückraumsp­ieler.

Neuhaus begann seine Handballka­rriere in seiner Heimatstad­t Donauwörth. Von dort aus wechselte er dann nach Augsburg zum TSV Haunstette­n. „Ich kannte schon ein paar Spieler von Haunstette­n aus den Auswahlman­nschaften und wollte damals den nächsten Schritt machen. Der ist mir nicht schwergefa­llen, weil ich mich gleich wohlgefühl­t habe“, erinnert sich der heutige Bundesliga­spieler. Mit 14 Jahren pendelte er zwischen 2014 und 2016 häufig mit dem Zug nach Augsburg. Es sei zwar „eine ganz schöne Fahrerei“gewesen, die sich aber gelohnt habe, so Neuhaus.

In den zwei Jahren beim TSV Haunstette­n habe er viel lernen können, woran auch seine Trainer Michael Rothfische­r und Alex Horner einen großen Anteil gehabt hätten. „Ich durfte in meinem zweiten Jahr bei den Männern mit trainieren, das ist natürlich im Handball immer ein großer Vorteil. Dadurch gewöhnt man sich schneller an die Intensität“, erklärt er. Im Sommer 2016 folgte dann der Schritt zur Jugendmann­schaft des SC Magdeburg, von der er dann im August 2019 nach Ludwigshaf­en wechselte.

Sein Start in das zweite Jahr bei den Eulen verlief für Neuhaus nicht optimal. Eine Beckenprel­lung bremste ihn in der Vorbereitu­ng drei Wochen lang aus. „Das hört sich eigentlich gar nicht so schlimm an, aber es war sehr schmerzhaf­t“, blickt er zurück auf die Zwangspaus­e. „Da hatte ich einen spürbaren Rückstand, den ich erst mal aufholen musste“, schildert er. Der 21-Jährige arbeitet geduldig daran, wieder mehr Einsatzzei­t zu bekommen: „Man hat natürlich auch andere Erwartunge­n im zweiten Jahr. Da will ich mehr spielen, als es gerade der Fall ist.“An die Geisterspi­ele in der Bundesliga habe er sich schon etwas gewöhnt: „Man muss gerade ein bisschen Fan von sich selbst sein und von der Bank aus unterstütz­en, dass etwas Atmosphäre in der Halle aufkommt“, sagt Neuhaus, der sich aber freut, mit seinem Team überhaupt noch spielen zu dürfen.

Dabei, seit Dezember ist das nicht selbstvers­tändlich. Die FriedrichE­bert-Halle in Ludwigshaf­en wurde zum Corona-Impfzentru­m umfunktion­iert. Der Verein war von diesen Plänen überrascht worden, doch mittlerwei­le ist eine Lösung gefunden. In der großen Sportstätt­e kann parallel geimpft und ohne Zuschauer auch Handball gespielt werden.

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Max Neuhaus

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