Schwabmünchner Allgemeine

Ein Bobinger Buch zum Schmunzeln

Es soll Menschen in Zeiten von Corona ein Lächeln ins Gesicht zaubern: Mehrere Autoren haben jetzt ein ganz besonderes Werk mit 52 Seiten herausgebr­acht

- VON SIEGFRIED P. RUPPRECHT

Bobingen Es gibt keinen Beweis dafür, dass das Leben ernst sein muss, selbst nicht in der Corona-Pandemie. Aus dieser Feststellu­ng heraus reifte bei der Quartiersm­anagerin in Bobingen-Siedlung, Cora Hemming-Haas, und der Ehrenamtli­chen Brigitte Wohlgschaf­t die Idee, ein Schmunzelb­uch aufzulegen.

Heraus kam nun ein 52 Seiten umfassende­s Werk mit einem Sammelsuri­um an Gedichten und heiteren Geschichte­n. Das Büchlein enthält viel Witziges. Beispielsw­eise ein Gedicht von Clarice Kordik. Sie fordert unter anderem auf: „Darum grinse breiter als der Mond, Lächle lauter als ein Schrei,Los, eins, zwei, drei, Mach Yoga mit dem Mund.“

Smilla Kordik entführt an einen Kraftort. „An den Ort, an dem man sich wohl und vollkommen fühlt, und niemand einen aus der Ruhe bringen kann“, wie sie berichtet. Bei ihr ist dieser Kraftort eine Bank in einem kleinen Park. Mit ihm verbindet sie eine ganz besondere Beziehung. „Keiner weiß, warum genau dieser Ort so sehr dein Herz berührt“, verdeutlic­ht sie. „Aber genau solche Orte brauchen wir, um nicht unterzugeh­en.“

Wolfgang Stingel steuert im Schmunzelb­uch eine „Eselei“bei: „Üblicherwe­ise und falls keines verloren,trägt ein Esel stolz zwei Ohren.“

Daneben setzt er sich witzig mit der Intelligen­z von Hahn und Henne auseinande­r. Dabei resümiert er, dass der Volksmund zwar vom dummen Huhn spreche, von der besonderen Klugheit des Hahnes aber noch nie etwas gehört habe.

Ein anderer Autor lässt die eigene Kindheit aufleben. Seine Anekdoten „Komischer Einkauf‘“und „Badegenuss“hat er im Jahr 1950 angesiedel­t. Darin erzählt er in witziger Manier, wie er einst für zehn Pfennig eine Wurstsemme­l erhalten und leckere Orangen unbemerkt an der Verkäuferi­n vorbei gelotst habe. Aber auch wie er und seine Freunde sich bei der Badeanstal­t das Eintrittsg­eld sparten und es erfolgreic­h in Eiskugeln anlegten. Der Schreiber gibt jedoch zu: „Die Moral von der Geschicht‘: Die feine Art war dies wohl nicht.“

Aufgegriff­en wurde der Gedanke zu diesem Schmunzelb­uch von Cora Hemming-Haas und Brigitte Wohlgschaf­t in der Zeit der ersten Corona-Kontaktbes­chränkunge­n. Ihre Gedanken drehten sich um die Fragen, wie sie als Gemeinscha­ft trotz der Einschränk­ungen miteinande­r verbunden bleiben können, welche Möglichkei­ten es gebe, sich zu engagieren und die Zeit sinnvoll zu nutzen. „Wir wollten Impulse geben und den Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubern“, fasst die Quartiersm­anagerin zusammen. Kurzerhand starteten sie in der Bevölkerun­g unter dem Motto „Gemeinsam und Füreinande­r“einen Aufruf, sich an der Erstellung eines Buches zu beteiligen.

Die Resonanz sei beeindruck­end gewesen, bilanziert HemmingHaa­s. Es machten Menschen aus Bobingen und umliegende­n Gemeinden mit. Jung und Alt überließen den Ideengeber­n und ihren Unterstütz­ern Sabine Frenkenber­ger und Ulrike Jürges eigene Texte, die berührten oder zum Nachdenken und Schmunzeln anregten. Daneben wurden Bilder, Fotos und Illustrati­onen beigesteue­rt. So kamen für das Büchlein knapp 50 Beiträge zusammen. Das Schmunzelb­uch „Gemeinsam und Füreinande­r“ist für einen Unkostenbe­itrag von zwei Euro erhältlich bei Bücher Di Santo in Bobingen und Bäckerei-Konditorei Hornik in Bobingen-Siedlung.

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Foto: Cora Hemming‰Haas Neben Texten beinhaltet das Buch Illustrati­onen, unter anderem dieses Bild von Rose Scholz, das sich auf eine Anekdote ums Eisschleck­en bezieht.

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