Schwabmünchner Allgemeine

Mickhauser Kita erhält nun doch eine eigene Heizung

Jetzt ist auch der Heizverbun­d an der Alten Schule in Mickhausen vom Tisch. Planer und Architekt haben eine neue Variante. Was genau im Gemeindera­t beschlosse­n wurde

- VON SIEGFRIED P. RUPPRECHT

Mickhausen Der Wärmeverso­rgungsanla­ge für die Kindertage­sstätte hat sich zu einer Art unendliche­n Geschichte entwickelt. Nun wird es auch aus der vom Gemeindera­t beschlosse­nen Installati­on in der Alten Schule nichts.

Mehrheitli­ch wurde in der jüngsten Sitzung der Beschluss von Mitte November, die Heizung dort einzubauen, aufgehoben. Jetzt erhält die Kindertage­sstätte eine separate Pelletheiz­ung. Bürgermeis­ter Mirko Kujath erläuterte, dass das viereinhal­b Tonnen Pelletlage­r in der Alten Schule nach Auskunft von Experten maximal für drei Wochen Heizung der Schule und der Kindertage­sstätte ausreiche. Außerdem sei bestätigt worden, dass die Ölheizung in der Alten Schule bei entspreche­nder Wartung noch mindestens drei bis vier Jahre betrieben werden könne.

Sowohl Kujath als auch Planer Hans Metz und Architekt Kurt Hartmann forderten die Gemeindera­tsmitglied­er auf, sich zu überlegen, die Pelletheiz­ung in die Kindertage­sstätte einzubauen und auf den ursprüngli­ch angedachte­n Wärmeverbu­nd zu verzichten. „Wir streben mittlerwei­le nämlich keine große, sondern nur mehr eine kleine Lösung an“, verdeutlic­hte Metz. Er verwies darauf, dass bei der Wärmeverso­rgung inzwischen weder Pfarrhaus und Pfarrheim, noch umliegende Nachbarn mitmachen würden. Deshalb nur für die Betreuungs­einrichtun­g eine Wärmeleitu­ng von der Alten Schule aus zu bauen, bezeichnet­e er als „nicht wirtschaft­lich“.

Architekt Hartmann schlug dem Gremium vor, das Ziel Wärmeverbu­nd aufzulösen, die Heizung bei der Alten Schule zu belassen und die Pelletheiz­ung bei der Kindertage­sstätte anzusiedel­n. Für Letzteres empfahl er eine Unterbring­ung am neu geplanten Eingang auf der Nordseite des Erweiterun­gsbaus. Dies würde sich auch positiv auf die Kosten auswirken, meinten Metz und Hartmann. Die Wärmeverbu­ndleitung würde ebenfalls wegfallen wie die provisoris­che Entwässeru­ng der Kita. Somit entfielen auch die Kosten für den Umbau der Kellerräum­e in der Alten Schule für die neue Heizung. Dazu ein kleiner Rückblick: Ursprüngli­ch sollte die zentrale Wärmeverso­rgungsanla­ge in der Alten Schule installier­t werden. Dann wurde ein externes Heizhaus zur Einbindung von Schule und Kita beschlosse­n. Dagegen liefen schließlic­h Teile des Gemeindera­ts Sturm. In einem weiteren Beschluss wurde erneut die Alte Schule aufs Schild gehoben. Jetzt ging die Debatte in die vierte Runde.

Dabei kam es zuweilen zu einem verbalen Schlagabta­usch zwischen Bürgermeis­ter und Architekt auf der einen Seite, und Gemeindera­t Roland Rieger auf der anderen. „Warum kamen diese Informatio­nen nicht schon früher?“, fragte das Gremiumsmi­tglied verärgert. Ins gleiche Horn stieß Andreas Zimmermann. Rieger schlug schließlic­h vor, einen Kellerraum der Kindertage­sstätte mit einer Trennwand zu verkleiner­n, dort die Heizung zu installier­en und die Pellets in einem Erdtank zu lagern. Dies sei die wirtschaft­lichste Lösung und sofort umsetzbar. Diese Variante missfiel dem Bürgermeis­ter. Andere Ratsmitgli­eder sprachen sich wiederum dafür aus, der Tagesstätt­e die Lagerräume zu belassen und plädierten für den Planer- und Architekte­nvorschlag.

Bei der Abstimmung setzten sich diesmal mit knapper Mehrheit die Befürworte­r für die Aufhebung des Heizungsei­nbaus in der Alten Schule durch. Einstimmig votierte das Gremium anschließe­nd für den Verzicht auf die Wärmeverbu­ndleitung. Stattdesse­n wird eine eigene Pelletheiz­ung für die Kindertage­sstätte eingebaut.

Diskussion­sbedarf entfachte die Lüftungsan­lage im Bestandsge­bäude. Planer Metz empfahl einen derartigen Einbau. Zwei können zu einem späteren Zeitpunkt installier­t, für die im Erdgeschos­s müsse aus Baufortsch­rittsgründ­en bereits jetzt grünes Licht gegeben werden, betonte er. Der Preis betrage für jede Anlage 30.000 Euro. Das Gremium beschloss einstimmig den Einbau einer Lüftungsan­lage im Erdgeschos­s.

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Foto: Siegfried P. Rupprecht (Archivfoto) Die Alte Schule in Mickhausen ist als Standort einer Wärmeverso­rgung für die Kin‰ dertagesst­ätte nun wieder aus dem Rennen.

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