Schwabmünchner Allgemeine

Richtige, aber überfällig­e Entscheidu­ng

- VON SIEGFRIED P. RUPPRECHT

Den Mickhauser­n ist nur schwer zu erklären, warum ihre Gemeinderä­te vier Anläufe brauchen, um sich für die Platzierun­g einer Heizung mit Pelletslag­er für die Kindertage­sstätte St. Wolfgang zu entscheide­n.

Beschluss und Aufhebung des Beschlusse­s – und das wiederholt­e Male. Einmal Alte Schule, dann externes Heizhaus, dann wieder Alte Schule und jetzt ein Standort am neu geplanten Eingang auf der Nordseite der Betreuungs­einrichtun­g. Das klingt auf den ersten Blick alles andere als profession­ell.

Im Gremium sind dazu unverhohle­n Stimmen laut geworden. Sie beklagen fehlende Informatio­nen. Andere wiederum sehen sich bestätigt, dass die maroden Kellerräum­e der Alten Schule ohnehin nicht der richtige Platz für eine moderne und zugleich sensible Heizung gewesen seien. Ein anderer Teil kreidet Planer und Architekt eine Salamitakt­ik an. Richtig ist: Anfangs sind die Beteiligte­n von einer sogenannte­n großen Lösung ausgegange­n. Da haben noch die Pfarrei und auch etliche Nachbarn ihr Interesse an der geplanten Wärmeverso­rgungsanla­ge bekundet. Nachdem die Interessen­ten weggebroch­en sind, ist nur noch die Kindertage­sstätte übrig geblieben. Wegen der neuen Situation ist das keine lange und teure Lösung. Zumal ein Pelletslag­er dort enorme Kapazitäts­grenzen aufweisen würde. Da tut es jetzt auch eine kleine Lösung, zumal die Gemeinde von Finanzsorg­en geplagt ist.

Insofern ist es richtig gewesen, dass Bürgermeis­ter Mirko Kujath hartnäckig war und sich deutlich für eine andere als die ursprüngli­ch getroffene Entscheidu­ng eingebrach­t hat. Der jetzige Beschluss hat den Vorteil, dass die Gemeinderä­te in Ruhe über die künftigen Geschicke der Alten Schule beraten und nun das Optimale für das Gebäude heraushole­n können.

Ein kleiner Wermutstro­pfen bleibt nach den jüngsten Beschlüsse­n: Beim jetzigen Standort bleiben die geplanten Toiletten für die Friedhofbe­sucher auf der Strecke. Vielleicht ist diese Sache aber nur aufgeschob­en und kann mit einer künftigen Nutzung der Alten Schule wieder aktiviert werden.

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